EU-Kommission stellt Fördermillionen bereit
Barroso fordert Konsens in Athen
Die EU-Kommission erhöht den Druck auf Griechenland: Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso verlangt einen parteiübergreifenden Konsens, um die geforderten Reformen durchzusetzen. Gleichzeitig aber will Brüssel Athen entgegenkommen. Fördermillionen sollen bereitgestellt werden, um Investitionen im finanzmaroden Griechenland zu beschleunigen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 21.06.2011
"Wenn Athen handelt, dann liefert Europa"
Mit Zuckerbrot und Peitsche begegnet Europa dem griechischen Schuldenchaos. Wie schon die Eurogruppe, verlangt jetzt auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso vom griechischen Parlament einen nationalen, überparteilichen Schulterschluss.
Das neue 78 Milliarden Euro schwere Sparprogramm müsse bestätigt werden, erst dann werde das dringend benötigte Geld für Griechenland fließen: "Wenn Athen handelt, dann liefert Europa", sagt Barroso.
EU kommt Griechenland entgegen
Zum ersten Mal signalisiert Brüssel auch ein Entgegenkommen. Sparen allein reiche nicht, um die griechische Wirtschaft wieder aufzurichten.
Kurzfristig könnten mehr Mittel aus dem milliardenschweren Strukturfonds für die Belebung der griechischen Wirtschaft bereitgestellt werden, so Barroso.
Barroso stellt Geld aus Strukturfonds in Aussicht
Der EU-Kommissionspräsident regt an, dass man jetzt die Strukturfonds strategisch besser nutzen sollte. "Wir wollen unseren griechischen Freunden zeigen: So schwer der Weg auch ist, es gibt Hoffnung", sagt Barroso.
Griechenland könnte aus dem Strukturfonds rasch eine Milliarde Euro für Wirtschaftsprojekte zur Verfügung gestellt werden.
Lockerung bei Ko-Finanzierung
Kommissionspräsident Barroso schlägt auch vor, dass die Auflagen für die Ko-Finanzierung gelockert werden könnten.
Derzeit lässt Griechenland viele Milliarden Euro in Brüssel liegen, weil es eben seinen Teil der Mitfinanzierung nicht übernehmen kann.
Barroso will darüber mit den Staats- und
Regierungschefs am EU-Gipfel Ende dieser Woche beraten.