Straßenschlachten zwischen Befürwortern und Gegnern
Marokko: Proteste vor Referendum
Nächsten Freitag soll in Marokko ein Referendum über eine neue Verfassung stattfinden. König Mohammed VI. ist bereit, einen Teil der Macht an Parlament und Regierung abzugeben. Teile der Bevölkerung halten die Zugeständnisse aber für unzureichend - und gehen auf die Straße.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 27.6.2011
Marokko vor Demokratisierung
Unter dem Druck von Straßenprotesten und nach den Revolten in der arabischen Welt hat König Mohammed VI. eine Reihe von Verfassungsreformen angekündigt: Das Land soll eine konstitutionelle Monarchie werden und sich der Demokratisierung öffnen. Die Justiz soll in Zukunft unabhängig sein, Mann und Frau gleichberechtigt. Die Reformpläne werden von einem Großteil der Bevölkerung unterstützt. Etwa 50.000 waren gestern auf der Straße, um ihre Zustimmung kundzutun.
Tausende gegen Abstimmung
Doch tausenden Regierungsgegnern gehen diese Reformen nicht weit genug. Sie rufen bei Protesten dazu auf, beim Referendum mit "Nein" abzustimmen. Zwischen Befürwortern und Gegnerd des Referedums kommt es immer wieder zu Straßenschlachten. Ob die neue Verfassung genügen wird, um wieder für Ruhe unter Marokkos Bevölkerung zu sorgen, ist daher mehr als ungewiss.