Regierungsspitze verkündet Einigung bei Oberstufenreform
Aufsteigen mit zwei statt drei Fünfern
ÖVP und SPÖ haben sich im Streit um die Modulare Oberstufe auf einen Kompromiss geeinigt: Statt mit drei soll das Aufsteigen in die nächste Klasse nun mit höchstens zwei Fünfern möglich sein. Das Aufsteigen mit drei Fünfern kann allerdings in Ausnahmefällen genehmigt werden.
8. April 2017, 21:58
Spindelegger: "Leistungsprinzip gewahrt"
Bereits vor dem heutigen Ministerrat gab Vizekanzler und ÖVP-Chef Michael Spindelegger die Einigung bei der Modularen Oberstufe bekannt: "Man kann nun nicht mit drei Fünfern aufsteigen, so wie ich es verlangt habe", so Spindelegger. Das Leistungsprinzip bleibe mit der neuen Lösung bewahrt. Nur in außergewöhnlichen Fällen, wie bei einer Elternscheidung oder einem Unfall, soll das Aufsteigen mit drei Fünfern möglich sein. Dazu braucht es allerdings einen Beschluss der Klassenlehrerkonferenz. Und darf pro Schüler nur ein Mal genehmigt werden.
Mittagsjournal, 28.6.2011
Wolfgang Werth
Positive Noten bleiben erhalten
Auch Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) strich nochmals den Leistungsgedanken in dem neuen System hervor. Denn: Wer nicht sämtliche Teilprüfungen - also jährlich 4 Module pro Unterrichtsgegenstand - positiv absolviere, werde ohnehin nicht zur Matura, oder, im Fall der Berufsbildenden mittleren Schulen, zur Abschlussprüfung zugelassen. Zudem soll es Förderungen geben, der Stoff wird in kleinere Einheiten aufgeteilt. Und wer dann doch die Klasse wiederholen muss, dem bleiben die positiven Noten aus dem vergangenen Jahr erhalten.
Umstellung ab Herbst
Das neue Oberstufenmodell wird für alle Gymnasien und weiters für die fünf- aber auch für die dreijährigen Oberstufenschulen gelten. Mit der Umstellung wird im Herbst nächsten Jahres begonnen, flächendeckend gibt es die neue Oberstufe ab Herbst 2016. Gerechnet wird mit Kosten von 35 bis 40 Millionen Euro jährlich. Dadurch, dass Schüler weniger oft sitzenbleiben, sollen aber auch Kosten im Schulsystem eingespart werden.