Präsentation des neuen Fernsehkanals

Kultur in ORF III

ORF III heißt der neue Fernsehkanal des ORF für Kultur und Information. Der Spartenkanal, der 24 Stunden Programm bieten wird, startet voraussichtlich im kommenden Herbst. Vor allem ein kulturinteressiertes Publikum soll angesprochen werden.

Ein Kulturmagazin, ein wöchentlicher Europaschwerpunkt und Dokumentationen werden Teil des Programms sein. Am Montag, 4. Juli 2011 wurde ORF III im Radiokulturhaus in Wien präsentiert.

Kultur aktuell, 05.07.2011

Kultur und Bildung

Mehr Kultur und Bildung im ORF-Fernsehen - das ist eine alte kulturpolitische Forderung. ORF III soll sie nun erfüllen: Kulturelle Inhalte und tiefergehende politische Informationen will der Spartenkanal bald bieten.

Dass für ein solches Programm ein durchaus großes Publikum vorhanden sei, wisse man im ORF aus eigener Erfahrung, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: "Wir haben das erfolgreichste Kulturradio Europas - mit Ö1, wo die Zuhörer buchstäblich in die Hunderttausende gehen. Das heißt wir wissen: Wir haben auch ein Publikum für diese Programme und daher werden wir das schrittweise - die Erwartungen nicht zu hoch schraubend - tun und ich bin sicher, dass sich das entwickeln wird."

Eigenproduktionen

Das Programm wird zu einem guten Teil aus Eigenproduktionen bestehen. So wird etwa der Kulturjournalist Heinz Sichrovsky alle zwei Wochen die Büchersendung "erLesen" präsentieren, Barbara Rett lädt einmal im Monat Gäste aus Kunst und Kultur zum Gespräch; und von Montag bis Freitag soll es täglich ein 15-minütiges Kulturmagazin geben.

Raimund Löw wird eine Live-Diskussion aus dem Europäischen Parlament moderieren. Sendungen wie "kreuz & quer" oder der Kulturmontag, die im ursprünglichen Programm spät angesetzt sind, werden auf ORF III im Hauptabendprogramm gezeigt.

Thematische Rubriken

Jeder Tag der Woche ist einer thematischen Rubrik gewidmet: So ist der Montag etwa Doku-Tag, am Freitag werden Filme aus Österreich gezeigt, am Samstag steht Zeitgeschichte am Programm.

Auf die kulturelle Ausrichtung von ORF 2 werde sich all das nicht auswirken, versichert Alexander Wrabetz: "Die Kultur und die Erfüllung des Kulturauftrages bleibt natürlich ein ganz wesentlicher Bestandteil von ORF 2. ORF 2 ist jenes Vollprogramm in Europa, das die meisten kulturellen Inhalte hat. Wir sind in Europa derjenige Sender, der erfolgreich auch ganz große Opernproduktionen im Hauptabend einem Publikum, das in die Hunderttausende geht, darbietet. Das geht nur in einem Kulturland wie Österreich und mit einem starken, auch Kultur beinhaltenden Sender wie ORF 2 und daran soll sich nichts ändern."

Genehmigung steht noch aus

Die offizielle Genehmigung des Spartenkanals steht noch aus. Der Grund: Die Bundeswettbewerbsbehörde hat Einspruch gegen den positiven Bescheid der Medienbehörde eingelegt. Streitpunkt ist etwa der Name "ORF III", der ein Vollprogramm suggeriere. Nun wartet man auf einen Spruch des Bundeskommunikationssenats, erst dann kann ein genauer Starttermin für den Sender festgelegt werden.

Im Herbst soll es aber soweit sein: ORF III wird dann den kommerziellen Spartensender TW 1 ablösen und auf dem selben Frequenzplatz zu empfangen sein - übrigens auch über Hausantenne.

Textfassung: Rainer Elstner

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