Rauch-Kallat verteidigt Vorgehen
Bundeshymne: Bedenken der Erbin
Hocherfreut über die anstehende Änderung der Bundeshymne ist Ex-Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP). Sie hat vergangenen Freitag in einer Geheimaktion einen entsprechenden überparteilichen Antrag an der Klubführung vorbei im Parlament eingebracht. Wenig angetan davon ist hingegen die Erbin der Textdichterin der Bundeshymne.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.07.2011
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Hetzer-Molden: Gehört der Republik
Der originale Text sei ein Teil der Geschichte Österreichs, entstanden in den Nachkriegsjahren, in einer Zeit, in der nicht alle großen Söhne heimgekehrt sind, so Koschka Hetzer-Molden, die Erbin von Paula Preradovic, der Dichterin der Österreichischen Bundeshymne.
In einer der Austria Presseagentur vorliegenden schriftlichen Stellungnahme meint sie, dass sie persönlich lieber die Originalfassung behalten hätte. Aber: die Bundeshyhmne gehöre der Republik Österreich, sie könne mit dem Werk machen, was sie will. Und das tue sie jetzt auch. Der ehemaligen Frauenministerin Maria Rauch Kallat gratuliert sie allerdings. Sie habe einigen intrigierenden Grantscherben in der ÖVP gezeigt, wie man mit Intrigen umgeht", wird Hetzer-Molden in der Austria Presseagentur zitiert.
Verlag will Mitspracherecht
Bedenken äußert heute auch der Thomas Sessler-Verlag, der die Erben vertritt. Man habe Bedenken bezüglich der Änderung eines poetischen Textes und erwarte sich nun, in die Gespräche zur Neufassung mit einbezogen zu werden.
Rauch-Kallat: Zeit war reif
Rauch Kallat selbst freut sich in mehreren Interviews über die anstehende Änderung der Bundeshymne. Diese habe eine hohe Symbolkraft, es sei wichtig, die sprachliche Diskriminierung zu beseitigen. Die Zeit sei diesmal reif gewesen. Ihr Vorgehen, den Antrag in einer Geheimaktion im Parlament einbringen zu wollen, verteidigt Rauch Kallat. Sie räumt zwar ein, dass dies eine Undiszipliniertheit war, allerdings hätte eine ausführliche Diskussion der Angelegenheit zu lange gedauert. Außerdem bedankt sich Rauch Kallat bei ÖVP-Chef Spindelegger, der Offenheit gegenüber einer Textänderung demonstriert hat.