Verwirrung hält an

Wie viel Flüssigkeit darf ins Handgepäck?

Fünf Jahre hatten Flugpassagiere in Europa Zeit, sich an die strengen Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck zu gewöhnen. Dieses Jahr hätten die Vorschriften - zumindest teilweise - gelockert werden sollen. Eine entsprechende EU-Verordnung ist zuletzt aber am Protest vieler Mitgliedsstaaten gescheitert.

Die strikten Sicherheitsvorschriften bleiben also aufrecht - und sorgen bei den Passagieren nach wie vor für Verwirrung. Alleine im vergangenen Jahr mussten an heimischen Flughäfen rund 41.000 Gegenstände abgegeben werden.

Morgenjournal, 16.07.2011

Thomas Hadinger

Verbot seit fünf Jahren

Am Flughafen Wien-Schwechat werden in den Sommermonaten täglich bis zu 30.000 Urlauber durch die Gepäckskontrollen geschleust. Hunderte Sicherheitsleute durchsuchen Handtaschen und Rucksäcke der Fluggäste auf Flüssigkeiten und gefährliche Gegenstände. Seit den Terroranschlägen von London im Jahr 2006 gelten in der EU verschärfte Sicherheitsvorschriften für Handgepäck. Wie die genau lauten, das weiß hier allerdings keiner so genau.

Ausnahmen nur für Medikamente

Getränkeflaschen, Zahnpastatuben und Handcreme-Tiegel dürfen zwar mitgenommen werden, aber nur, wenn sie maximal 100 Milliliter enthalten und in einem Plastikbeutel transportiert werden. Diese Beschränkung soll verhindern, dass Terroristen größere Mengen an flüssigem Sprengstoff ins Flugzeug schmuggeln. Die Reiseapotheke ist von der Regelung aber ausgenommen, sagt Peter Kleeman, Pressesprecher des Flughafens Wien. Bei Medikamenten gibt es Ausnahmen, die müssen aber begründet sein.

Auch Babynahrung und Milch können bedenkenlos in den Flieger mitgenommen werden. Allerdings nur, wenn das Baby ebenfalls mit an Bord ist.

Keine spitzen Gegenstände

Besondere Regelungen gibt es für scharfe oder spitze Gegenstände. Eine Liste der Dinge, die als gefährlich eingestuft werden, gibt es auf den Internetseiten der Flughäfen. Kleeman empfiehlt den Passagieren aber, sich im Zweifelsfall an die so genannte sechs-Zentimeter-Regel zu halten, etwa für Nagelfeilen.

Scanner könnten Abhilfe schaffen

Wann und ob die Sicherheitsvorschriften in Zukunft wieder gelockert werden, hängt vor allem davon ab, ob es der Industrie gelingt, zuverlässige Scanner für Flüssigkeiten zu entwickeln. Die sollen dann Limonade von Flüssigsprengstoff unterscheiden können. Die derzeitigen Geräte arbeiten noch zu ungenau.

Service

Flughfen Wien - Liste der mitnehmbaren Gegenstände (Pdf)