"Signalwirkung gegen versteckte Subvention"
Marin für "Golden Handshake"-Steuer
Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) will den Weg in die Frühpension erschweren, indem die steuerliche Begünstigung von "Golden Handshakes" gestrichen wird. ÖGB und Arbeiterkammer fürchten um Sozialpläne bei Massenkündigungen. Der Sozialwissenschaftler Bernd Marin beurteilt den Vorstoß Fekters hingegen positiv.
8. April 2017, 21:58
"Abfertigung soll Abfertigung bleiben"
Der Sozialexperte Bernd Marin im Mittagsjournal-Interview am 19.07.2011 mit Paul Schiefer
Signalwirkung zu erwarten
Bernd Marin spricht von einem "ausgezeichneten Vorschlag". Seiner Ansicht nach hätte der Vorstoß Fekters die Signalwirkung, dass die Steuerbegünstigungen keine Subventionierungen von Frühpensionen sein sollten - "was sie unter der Hand geworden sind", so Marin. Sozialpläne, die einem Schutz vor unfreiwilliger Arbeitslosigkeit dienen sollen, müsste man davon ausnehmen. Auch sollte eine "Abfertigung eine Abfertigung bleiben". Deren Steuerbegünstigung bestehe zu Recht, als Schutz gegen Arbeitslosigkeit.
Verhaltensänderung durch Mentalitätswandel
Jedenfalls verspricht sich der Sozialexperte von einer Abschaffung der Steuerbegünstigung von Golden Handshakes, dass die Betroffenen nicht sofort in die Frühpension wechseln, sondern noch länger im Erwerbsleben bleiben. Insgesamt seien aber nun die Sozialpartner am Zug, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, um Ältere länger auf dem Arbeitsmarkt zu halten. "Wenn man an vielen Stellschrauben dreht, würde sich doch langsam ein Mentalitätswandel und damit eine Verhaltensänderung durchsetzen können", hofft Marin.