Gelungene Eröffnungspremiere in Bregenz
Begeisterung für "André Chénier"
Eine "perfekte Oper für die Bregenzer Seebühne" hatte Festspielintendant David Pountney "André Chénier" genannt. Mit dieser Prognose sollte er recht behalten. Die von höchster emotionaler Intensität geprägte Musik Giordanos und die Handlung - zwischen ergreifendem Liebesdrama und historischem Krimi changierend - begeisterte das Publikum.
26. April 2017, 12:23
Kultur aktuell, 21.07.2011
Tenor brillierte
In der Titelpartie des Dichters André Chénier, der vom begeisterten Anhänger der Französischen Revolution zum politisch Verfolgten wird, brillierte der mexikanische Tenor Hector Sandoval. Er beherrschte gestern Abend nahezu alle Klangfarben, die diese Rolle erfordert.
"Das ist ein unglaubliches Genie. Er hat sehr oft lyrisch begonnen, hat ganz weiche Töne, weiche Farben eingefügt und dann aufgedreht. Das ist hinreißend, wenn einer so singen kann. Und dann ist es auch mit der Verstärkung überhaupt kein Problem, so rüberzukommen. Das ist sehr gut", meinte Kritiker Rainmar Wagner von "Musik und Theater".
Gelungenes Bregenz-Debüt
Ein gelungenes Bregenz-Debüt gab die Sopranistin Norma Fantini als junge Adelige Maddalena, deren Liebe zu Chénier selbst vor dem Tod nicht halt macht.
Regisseur Keith Warner gelang der Spagat, spannende Unterhaltung mit Tiefgang zu bieten. Trotz einzelner spektakulärer Effekte und Stunteinlagen erhielt die Musik genügend Raum.
Verbesserte Akustik
Die monumentale, Jacques-Louis Davids Gemälde "Der Tod des Marat" nachempfundene Bühnenskulptur David Fieldings lieferte nicht nur jenes starke Bild, das die Bregenzer Seebühne braucht, sondern - durch seine zentrale Ausrichtung - auch eine deutlich bessere Akustik als im letzten Jahr.
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