Bekennt sich nicht schuldig

Doping-Prozess gegen Walter Mayer

Seit der Blutbeutel-Affäre bei den Olympischen Spielen in SaltLake City vor fast zehn Jahren gibt es Hinweise dafür, dass der ehemalige ÖSV-Langlauf-Cheftrainer Walter Mayer mit Doping zu tun haben könnte. Jetzt steht Mayer erstmals vor einem Strafgericht.

Vorgeworfen werden Walter Mayer einige Vergehen gegen das Arzneimittelgesetz und gegen das Anti-Dopinggesetz zwischen 2005 und 2009. Mayer bestreitet alle Vorwürfe, wird aber von einem mutmaßlichen Lieferanten schwer belastet.

Abendjournal, 08.08.2011

Belastet durch Mittelsmann

Immer wenn er am Telefon mit Walter Mayer über "Katzenfutter" gesprochen habe, sei es in Wahrheit um das Blutdopingmittel EPO gegangen. Das hat ein 42-jähriger mutmaßlicher Mittelsmann und Dopingmittel-Lieferant heute ausgesagt. Auch Testosteron und etwa Wachstumshormone habe er ab 2005 für Mayer besorgt - zum Teil aus dem Ausland, zum Teil von einem Wiener Apotheker, der ebenfalls angeklagt ist. Doch Mayer leugne und erfinde die abenteuerlichsten Geschichten, ärgert sich der mutmaßliche Lieferant.

Mayer weist Schuld von sich

Denn Walter Mayer hat heute vor Prozessbeginn gesagt, er habe nie Dopingmittel gekauft, verabreicht oder damit gedealt. Und weiter: wenn die Ermittler sagen, er habe Dopingmittel an Spitzensportler weitergegeben, obwohl sie wüssten, dass er nicht einmal Kontakt mit ihnen hatte, dann sei das Verleumdung.

Kontakt zu Humanplasma

Und auch den Vorwurf der Staatsanwältin, er habe ab 2003 Blutdoping bzw. Blutabnahmen bei Humanplasma in Wien organisiert, weist Mayer heute am ersten Prozesstag zurück. Er scheint aber zumindest davon gewusst zu haben: 2005 sei er bei Humanplasma gewesen. Dort habe er gebeten das einzustellen und nicht zu forcieren.

Die Vorwürfe Humanplasma betreffend sind allerdings nicht angeklagt, weil Blutdoping erst seit 2008 gerichtlich strafbar ist. Ein Urteil zu den strafrechtlich relevanten Vorwürfen wird für den 17. August erwartet.

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NADA, Anti-Doping-Agentur