Ermittlungen wegen Untreueverdacht

Telekom: Ex-Vorstand als Kronzeuge

In die Affäre um mutmaßliche Kursmanipulation mit Aktien der österreichischen Telekom kommt immer mehr Bewegung. Rund 100 Manager sollen vor sieben Jahren profitiert haben. Ein ehemaliger Vorstand hat sich der Staatsanwaltschaft Wien nun als Kronzeuge angeboten.

Abendjournal, 11.08.2011

Verlockende Kronzeugenregelung

Die Staatsanwaltschaft Wien hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Format" bestätigt, wonach sich der frühere Telekom-Vorstand Gernot Schieszler als Kronzeuge angeboten habe. Hintergrund ist die Kronzeugenregelung, die erst seit dem 1. Jänner 2011 in Österreich gilt. Demnach kann Beteiligten an schweren Delikten, wenn sie mit den Behörden kooperieren, eine Haftstrafe erlassen werden. Stattdessen sind eine Geldbuße bzw. gemeinnützige Leistungen möglich.

Weitere Ermittlungen

Auch gegen Ex-Telekomchef Heinz Sundt, die früheren Vorstände Rudolf Fischer und Stefano Colombo, weiters den PR-Unternehmer Peter Hochegger und den Investmentbanker Johann Wanovits sowie gegen Sundt-Nachfolger Boris Nemsic wird ermittelt, bestätigte der Staatsanwaltsprecher. Der aktuelle Telekom-Chef Hannes Ametsreiter hingegen sei nicht auf der Liste der Beschuldigten. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Untreue, der Strafrahmen liegt bei bis zu zehn Jahren.