Bei Lufthansa und Tochterunternehmen

Flüge: Extragebühr bei Kreditkartenzahlung

Flugtickets kaufen im Internet, zahlen mit Kreditkarte, das ist mittlerweile die übliche Art geworden, Flüge zu buchen. Die deutsche Lufthansa will jetzt eine Gebühr verlangen von Kunden, die mit Kreditkarte zahlen. Das gilt auch für alle Tochter-Unternehmen der Lufthansa, also auch für die AUA.

Mittagsjournal, 12.08.2011

Astrid Petermann

Ab 2. November

Bei der Einhebung von Preisaufschlägen treiben es die Billig-Airlines am buntesten: Ryan Air verlangt zum Beispiel Gebühren für Kleinkinder, für jedes Gepäckstück, nach Saison gestaffelt, bis hin zu einer Gebühr, die für die EU Passagierrechte zu bezahlen ist.

Doch auch bei den klassischen Fluglinie häufen sich die den Flugpreis erhöhenden Gebühren: Ab 2. November wälzt die Lufthansa Kosten für Kreditkartentransaktionen auf ihre Kunden ab. Die neuen Regelungen gelten für sämtliche Konzern-Airlines - also auch für Swiss, BMI, Brussels Airlines und Austrian Airlines - allerdings nur bei Starts aus Belgien, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland.

Bei AUA nicht ab Wien

Hebt ein AUA-Passagier von Wien aus ab, fällt die Gebühr nicht an - AUA-Sprecher Michael Braun.

Bei der AUA verteidigt man den neuen Kreditkartenzuschlag: Man müsse man kaufmännisch denken, heißt es aus der Konzernzentrale. Pressesprecher Michael Braun sagt, die Ticketpreise hätten sich in den letzten fünf Jahren halbiert, die Ölpreise hingegen verdoppelt.

Dass die AUA ihre Ticketpreise damit quasi durch die Hintertür erhöht, will Braun so aber nicht gelten lassen. Man könne ja auch bar zahlen oder mit Bankomat oder Kontoeinzug. Und in diesem Fall würden keine zusätzlichen Kosten anfallen.

Gilt auch am Schalter

Die neue Gebühr wird übrigens nicht nur bei Online-Buchungen aufgeschlagen: Auch wer sein Ticket beim Flughafen-Schalter mit Kreditkarte bezahlt, muss künftig tiefer in die Tasche greifen: Für Inlandsflüge beträgt der Preisaufschlag 5 Euro, für Destinationen innerhalb Europas acht Euro und für Interkontinentalflüge achtzehn Euro.

Niki hat Gebühr schon länger

Bei der österreichischen Fluglinie Niki wird man übrigens schon länger zur Kasse gebeten, wenn man mit Kreditkarte bezahlt - die Bearbeitungsgebühr erhöht sich dann nämlich automatisch um 7 Euro.
Schon bisher erhöhen auch bei der AUA zahlreiche Gebühren den Flugpreis. Gebühren, die abgesehen vom Treibstoffzuschlag in erster Linie vom Staat und vom Flughafen eingehoben werden. Wie verschiedenste Passagier- und Sicherheitsgebühren. Nicht selten, dass die Gebühren den eigentlichen Flugpreis mehr als verdoppeln. Für die EU-Kommission Anlass, sich den Gebührendschungel der Fluglinien näher anzusehen. Ein Ergebnis soll es im Herbst geben.