Wahlkampf bereits voll im Gang
Obama auf Bus-Tour im Mittelwesten
Der neue Präsident der USA wird erst im November 2012 gewählt, aber der Wahlkampf hat längst begonnen. Während sich bei den Republikanern langsam das Feld der Kandidaten lichtet, tourt Amtsinhaber Barack Obama derzeit für drei Tage mit einem Bus durch die strategisch wichtigen Bundesstaaten Minnesota, Iowa und Illinois im Mittelwesten des Landes.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal 17.08.2011
Stimmung im Wahlkampf
Ein Präsident reist niemals allein: Auf jeder Haltestelle der präsidialen Drei-Bundesstaaten-Busfahrt warten Kameraleute und Fotografen. Die Blasmusik spielt dort, wo Treffen mit Bürgern angesagt sind.
Obama spricht Rezessionsangst an
Die ohnehin schleppende wirtschaftliche Erholung im Land hat sich weiter verlangsamt, viele fürchten gar ein neuerliches Abrutschen in eine Rezession. Obama versucht auf diese Ängste einzugehen: "In den letzten sechs Monaten hatten wir auch viel Pech - Dinge, die wir nicht kontrollieren können: Da war ein arabischer Frühling, der zwar Demokratie verspricht, aber auch höhere Benzinpreise gebracht hat. Dann ein Tsunami in Japan, der allen Märkten weltweit zu schaffen macht. Und in Europa eine Schuldenkrise, die auch uns trifft - all das ist Gegenwind für unsere Wirtschaft."
Präsident zeigt sich unter den Bürgern
"Ran an den Bürger" lautet die Devise des Präsidenten, der offensiv darum bemüht ist, so viele Hände wie irgendwie möglich zu schütteln, sei es bei der Jause mit Veteranen oder im seit Wochen geplanten "spontanen" Zwischenstopp in einer Konditorei.
Nur 39 Prozent mit Obama zufrieden
Es ist eine Image-Tour für Barack Obama, sein Ansehen hat in den letzten Wochen stark gelitten: Nur mehr 39 Prozent der Bürger sind mit seiner Arbeit zufrieden - der niedrigste Wert seit Amtsantritt des Präsidenten. Noch vor Monaten, nach dem Tod Osama Bin Ladens, rangierten die Zustimmungswerte Obamas über der 50-Prozent-Marke.
Absturz im Schuldenstreit
Dann kam der lähmende Streit über die Anhebung der Staatschuldengrenze, bei dem Obama den Republikanern inhaltlich weit - nach Ansicht vieler seiner Anhänger zu weit - entgegengekommen ist. Obama sagt zu der ebenso als peinlich wie kostspielig angesehener Herabstufung der amerikanischen Kreditwürdigkeit: "Wir haben kein Problem mit unserem Land sondern mit unseren Politikern. Nirgends war das besser zu sehen als bei dieser Schuldenkrise. Hätten wir nur wenige Wochen früher die richtigen Entscheidungen getroffen - es hätte keinen Grund für eine Herabstufung gegeben."
Besuch gut aufgenommen
Den Leuten gefällt’s: der Besuch des Präsidenten wird vom Publikum eindeutig positiv aufgenommen: "Das wird ein schwieriger Wahlkampf für ihn. Er hat als Präsident viele Altlasten von früher übernehmen müssen. Er versucht sein Bestes - und ich wünsch ihm alles Gute für 2012."
Strategische wichtige Staaten
Die Bundesstaaten Minnesota, Iowa und Illinois entlang der Bustour Obamas sind strategisch wichtig für sein Ziel der Wiederwahl 2012: Gerade in diesen Staaten, die nicht fix Demokraten oder Republikanern zugerechnet werden können, kommt am Wahltag entscheidende Bedeutung zu.
Wahlkampf um eine Milliarde Dollar
Seit Monaten mischt Barack Obama offizielle Termine und Wahlkampf-Auftritte. Mehr als eine Milliarde Dollar sollen für seine Wahlkampfkasse gesammelt werden - so viel wie noch nie zuvor. Bei diesen Auftritten vor zahlungskräftiger Klientel ist Barack Obama allerdings mit der Präsidentenmaschine Air Force One unterwegs - der Bus hat dann Pause.