Nach Aufkommen der Telekom-Affäre

Schüssel geht - Abschied mit Knalleffekt

Es war ein langer Abschied aus der Politik, und doch mit Knalleffekt: Wolfgang Schüssel (66), "Wendekanzler" und seit 2008 einfacher Abgeordneter der ÖVP im Nationalrat, legt sein Mandat zurück. Auslöser ist die Telekom-Affäre und deren mögliche Verbindungen zu ÖVP-Politikern bzw. Mitgliedern seiner Regierungen.

Mittagsjournal, 05.09.2011

43 Jahre in der Politik

Wolfgang Schüssel hat nach 43 Jahren Politik genug. 32 Jahre ist er im Parlament ein und ausgegangen, 18 Jahre war er Mitglied in der Bundesregierung und sieben Jahre Chef der Regierung.

Schon in jungen Jahren engagiert

Die Politik hat Schüssels Berufslaufbahn bestimmt. Schon als Jugendlicher in ÖVP-nahen Organisationen aktiv, wechselt er nach dem Jus-Studium im Jahr 1968 als Sekretär in den ÖVP-Parlamentsklub.

Bundeskanzler von 2000 bis 2007

Ab dem Jahr 2000 kommt Schüssels große Zeit, die als Wenderegierung in die österreichische Zeitgeschichte eingegangen ist. Als Dritter wird Schüssel mit Hilfe von Jörg Haider und der FPÖ Bundeskanzler. Das Motto seiner ersten Amtszeit "Mehr privat - weniger Staat", gleichlautend dem Titel eines Buches, das er mitherausgegeben hat. Wie Wolfgang Schüssel immer wieder publizistisch tätig war, unter anderem als Illustrator eines Kinderbuches zur Außen- und Weltpolitik.

Erwähnt sei auch ein langjähriges Markenzeichen: Statt staatstragender Krawatte ein Mascherl, das schließlich zum negativen Symbol geworden ist. Seither trägt Schüssel Krawatte.