Offene Fragen bleiben
Terrorverdächtiger in Washington festgenommen
Das US-Justizministerium hat die Verhaftung eines 26-jährigen Terrorverdächtigen bekannt gegeben. Durch seine Verhaftung seien Anschläge auf das amerikanische Verteidigungsministerium und auf den Kongress in Washington verhindert worden. Doch der Fall wirft Fragen auf.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 29.09.2011
Via Internet aufgespürt
Die Verhaftung des 26-jährigen Physikers kam nach einer monatelangen Geheimoperation des FBI, der amerikanischen Bundespolizei. Die Behörden waren auf den jungen US-Amerikaner südasiatischer Abstammung aufmerksam geworden, nachdem er im Internet radikale Websites besucht hatte. Verdeckte Ermittler nahmen Kontakt zu ihm auf und gaben sich dabei als Al-Kaida-Mitglieder aus. Sie boten dem jungen Mann Unterstützung für seine Terrorpläne an.
Ferngesteuerte Sprengstoffflieger
Laut FBI habe der 26-Jährige vorgehabt das Pentagon und den US-Kongress anzugreifen, mit ferngesteuerten Flugzeugmodellen, die er zuvor mit Sprengstoff beladen wollte. Das Geld kam von den verdeckten Ermittlern. Der junge Mann reiste nach Washington, plante seinen Anschlag, und mietete dann in der Nähe von Boston ein Lagerhaus an. Hier wollte er die Modellflugzeuge für den Anschlag vorbereiten. Seinen Geldgebern, den angeblichen Al Kaida Kumpanen, also in Wirklichkeit den FBI Agenten, übergab er einen detaillierten schriftlichen Plan seiner Anschläge. Am Mittwoch überbrachten die FBI Agenten die Sprengstoff Lieferung, sowie eine Reihe automatischer Waffen. Bei der Übergabe wurde der 26-jährige Mann verhaftet, ihm drohen nun 50 Jahre Gefängnis.
FBI weist Verdacht von sich
Es werde sicher Skeptiker geben, kommentierte gestern ein CNN-Reporter die Verhaftung des mutmaßlichen Terroristen, denn schließlich sei es doch das FBI gewesen, das ihm den Sprengstoff besorgte.
Ist der junge Mann in eine Falle getappt, hat er sich von den Agenten zu etwas überreden lassen?
Nein, die Idee des Anschlags sei von ihm gekommen, betont das FBI und der junge Mann habe sich auch nicht davon abbringen lassen, als man ihn darauf hingewiesen habe, dass auch Frauen und Kinder dabei sterben könnten, berichten die verdeckten Ermittler.