Tausende Tote weltweit
Bin Laden: Die Spur des Terrors
Er galt als der Pate des Terrors, als meistgesuchter Verbrecher unserer Tage, als das Böse schlechthin. Osama bin Laden hat die Welt fast zwei Jahrzehnte lang in Angst und Schrecken versetzt, tausende Menschen haben seinetwegen das Leben verloren. Antriebsfeder war ein fanatischer Hass auf die USA und auf die westliche Lebensart.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 02.05.2011
Fanatischer Attentäter
Lange Zeit haben nur Experten Osama bin Laden für das gehalten, was er nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auch im kollektiven Bewusstsein der Öffentlichkeit werden sollte: für den fanatischen Drahtzieher hinter einer großen Anzahl von Attentaten, die hunderte, später tausende Menschen das Leben kosten sollten. Dabei war von Anfang an das World Trade Center in New York im Visier Bin Ladens.
Es beginnt 1993
Im Februar 1993 explodiert in der Tiefgarage eine Bombe, doch die Sprengkraft ist nicht groß genug, um das 400 Meter hohe Gebäude zum Einsturz zu bringen. Sechs Menschen kommen aber durch die Explosion ums Leben. Die Regierung Clinton beginnt danach mit dem Kampf gegen den Terror, nach den Selbstmord-Anschlägen auf die Botschaften in Nairobi, Kenia und Daressalam in Tansania mit über 220 Toten werden erfolglos Lager der Al-Kaida im Sudan bombardiert. Im Jahr 2000 schließlich der Anschlag auf das amerikanische Kriegsschiff USS Cole im Hafen von Aden mit einem kleinen Motorboot. Eine besondere Demütigung der USA, weil es als undenkbar galt, einem schärfstens bewachten Kriegsschiff so nahe zu kommen, dass man eine Bombe zünden könnte.
Höhepunkt 9/11
Der furchtbarste Anschlag dann am 11. September 2001, einem Tag, der sich tief in das Gedächtnis der Welt einbrennen sollte. Noch heute jagen einem die Bilder und Töne Schauer der Angst über den Rücken.
Es ist ein Tag des Triumphs für Osama Bin Laden, der in Folge zum meistgesuchten Terroristen der Welt wird. Das hindert ihn aber nicht daran, auch weiterhin Terror zu verbreiten. Attentate in Tunesien, in Diskotheken in Bali, in Marokko und Saudi-Arabien sind der Auftakt. Schließlich geraten auch Madrid im März 2004 und London im Juli 2005 in sein Visier.
Versteckt bis 1. Mai 2011
Aus seinen Verstecken, die nie wirklich ausgeforscht werden können, meldet er sich immer wieder in Audio- und Videobotschaften zu Wort, anfangs noch in Interviews im arabischen TV-Sender Al Jazeera, später im Internet, wo die Authentizität kaum feststellbar ist. Die Botschaften sind stets ähnlich und haben zum Ziel, Angst und Schrecken zu verbreiten. Etwa, als er sich mit den Worten "Osama an Obama" direkt an den amerikanischen Präsidenten wendet: Die USA können sich nicht in Sicherheit fühlen, solange es die Palästinenser nicht können, meint Bin Laden. Die Gründung Israels sei ein Verbrechen, der Heilige Krieg werde fortgesetzt. Es ist eine der letzten Botschaften bin Ladens, seit heute weiß man: der Pate des Terrors ist tot.