Obama: Anti-Terror-Kampf nicht zu Ende
US-Spezialeinheiten töten Osama Bin Laden
Osama Bin Laden, der meistgesuchte Mann der Welt, ist tot. Das hat US-Präsident Barack Obama in der Nacht auf Montag in einer Pressekonferenz im Weißen Haus bekannt gegeben. Zehn Jahre nach den Terroranschlägen in New York und Washington hat der US-Geheimdienst den berüchtigten Anführer des Terror-Netzwerkes Al Quaida in Pakistan gefasst und getötet.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 02.05.2011
Obama: Bin Laden ist tot
Es ist kurz vor Mitternacht amerikanischer Ortszeit, als US-Präsident Barack Obama vor die Fernsehkameras tritt: Osama bin Laden, Kopf des Terror-Netzwerkes Al Quaida und meistgesuchter Terrorist der Welt, ist tot, getötet von US-Spezialeinheiten.
Zehn Jahre intensiv gesucht
Zehn Jahre haben die Amerikaner intensiv nach Osama Bin Laden gesucht. Jetzt haben sie ihn gefunden. Und das nicht in einem unerreichbaren Höhlen-Versteck sondern in einem Ein-Million-Dollar-Anwesen in der pakistanischen Stadt Abottabad, rund 100 Kilometer nördlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, einer reichen Villengegend vor dem Himalaya-Gebirge, dem Alterssitz betuchter pakistanischer Ex-Militärs und Sitz renommierter Trainingseinrichtungen des pakistanischen Militärs.
Gezielter Kopfschuss
Mitten in der Nacht seien Hubschrauber in Richtung Abottabad gestartet, Augenzeugen in Abottabad berichten von heftigen Schusswechseln. Bin Ladens Wachleute hätten sich vom Dach des Hauses aus verteidigt. Vier Stunden habe der Einsatz der Spezialeinheiten gedauert.
Dem Fernsehsender CNN zufolge ist Bin Laden nach dem Feuergefecht mit einem gezielten Kopfschuss getötet worden.
Auch Sohn getötet
Bei der Operation sollen auch ein Sohn Bin Ladens und drei seiner Wachleute ums Leben gekommen sein. Seine drei Ehefrauen und sechs weitere Söhne des Al Quaida Führers wurden verhaftet. Zivilisten sind bei dem Einsatz nicht ums Leben gekommen, betonte Obama.
Obama: Kein Krieg gegen Islam
Der Tod Osama Bin Ladens sei ein entscheidender Erfolg für den amerikanischen Frieden, sagte Obama. Dennoch: der Krieg gegen das Terrornetzwerk Al Quaida sei kein Krieg gegen den Islam, betonte Obama. Osama Bin Laden sei kein Islamistenführer gewesen, sondern ein Massenmörder. Und die Botschaft von seinem Ende müsse alle freuen, die an Frieden und menschliche Würde glauben würden.
Jubelfeiern in den USA
Kurz nach Bekanntwerden der Nachricht haben sich hunderte Menschen vor dem Weißen Haus und in New York versammelt, um den Tod von Osama bin Laden zu feiern: "Es ist einfach eine großartige Erfahrung, ein historischer Moment, fast surreal", sagt ein junges Mädchen in New York.
Von Minute zu Minute strömten immer mehr Leute auf den Ground Zero, den Ort, wo einst die Zwillingstürme des World Trade Centers standen. Sie waren bei dem Terroranschlag durch die Al Kaida am 11. September 2011 dem Erdboden gleich gemacht worden. Drahtzieher des Anschlags war Osama Bin Laden.