Terror nicht vorbei

Nicht nur Jubel über Bin-Laden-Tod

Die Tötung Bin Ladens hat weltweit Reaktionen ausgelöst. Die Politiker im Westen zeigen sich vor allem erleichtert und zustimmend. Vor allem aus Pakistan kommen aber auch warnende Stimmen.

Mittagsjournal, 02.05.2011

"Bessere Welt ohne ihn"

Weltweit danken die Politiker den USA. In Israel spricht Präsident Shimon Perez von einem "Mega-Mörder". Die Welt werde ohne ihn eine bessere sein. Der afghanische Präsident Hamid Karzai hofft, dass jetzt der Terror vorbei sei: "Der Terrorismus wird aufhören, jetzt wo Osama bin Laden bestraft wurde." Und Karzai weiter: "Sein Tod beweist, dass es keinen Krieg gegen den Terror in den zivilen Dörfern in Afghanistan gibt."

Freude und Vorsicht

In Europa ist man ebenfalls den USA dankbar. Der britische Premierminister David Cameron betont, dass die Nachricht im ganzen Land freudig aufgenommen wurde. Man werde aber in den nächsten Wochen besonders vorsichtig sein müssen. In Frankreich lobt Außenminister Allain Juppé die USA: "Alle sind glücklich über diesen Tod, weil es ein symbolischer Sieg über den Terrorismus ist. Aber es ist auch ein amerikanischer Sieg, denn das Land wurde am 11. September 2001 besonders hart getroffen." Gleiche Aussagen kommen aus den Niederlanden mit Premierminister Yves Leterme, und aus Australien wo Premierministerin Julia Gillard die Wichtigkeit des Afghanistan-Einsatzes betont.

In Deutschland dankt auch Außenminister Guido Westerwelle den USA, mahnt aber zur Vorsicht. Der Kampf gegen den Terror sei noch nicht beendet: "Osama bin Laden war einer der brutalsten Terroristen in der Welt. Der Kampf gegen den Terrorismus ist damit natürlich noch nicht beendet."

Racheakte befürchtet

In Pakistan, wo ja Osama Bin Laden getötet wurde, ist man vorsichtig. Der Politikwissenschaftler Tahir Ameen meint, dass kurzfristig Racheakte in Pakistan und in der Welt zu erwarten seien. Die Al-Kaida-Bewegung werde Pakistan die Schuld für den Tod von Osama bin Laden geben, sagt der pakistanische Politwissenschaftler.

Außenminister Spindelegger

im Mittagsjournal, 02.05.2011, auf Fragen von Peter Daser

Spindelegger: Racheakte nicht ausgeschlossen

Österreichs Aussenminister Michael Spindelegger (ÖVP) sagt in einer ersten Reaktion auf den Tod Osama bin Ladens: diese Nachricht sei für viele eine Erleichterung. Allerdings bedeute das nicht das Ende des Terrorismus, sagt der Aussenminister: Racheakte seien nicht ausgeschlossen, auch nicht in Österreich.