Sozialminister "Im Journal zu Gast"

Hundstorfer optimistisch zu Arbeitslosenentwicklung

Nach der jüngsten Arbeitslosenstatistik steigt die Quote in Österreich um 1,9 Prozent. SPÖ-Sozialminister Hundstorfer rechnet für das nächste Jahr mit höheren, aber nicht mit dramatisch höheren Arbeitslosenzahlen, denen er Kurzarbeits- und Bildungskarenzmodelle entgegensetzen will, wie Hundstorfer in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" erklärte.

Mittagsjournal, 01.10.2011

Sozialminister Hundstorfer im Ö1-Gespräch mit

Beschäftigung steigt

Der September hat für Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) bei stark steigender Beschäftigung nur eine leicht steigende Arbeitslosigkeit gebracht, so die Reaktion des Ministers auf die neuesten Arbeitslosenzahlen. Um die Quote zu verringern, kündigt Hundstorfer ein Maßnahmenpaket an, von dem insbesondere Frauen und ältere Arbeitslose profitieren sollen. Österreich sei im EU-Vergleich wieder das Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, hält Hundstorfer fest.

Kräftige Lohnrunde für stabile Konjunktur

Die jüngst veröffentlichten Prognosen von Wifo und IHS, die eine starke Eintrübung der Wirtschaft ankündigen, nimmt der Sozialminister sehr ernst. Nach wie vor gelte, dass Qualifikation der Schlüssel ist, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Zur Stabilisierung der Konjunktur sei vor allem die Kaufkraft wichtig. Daher ist jetzt zur Stabilisierung von Konjunktur und Beschäftigung eine kräftige Lohnerhöhung wichtig, fordert Hundstorfer, denn eine ordentliche Lohnrunde helfe allen.

Reformen angepeilt

Angesprochen auf fehlende Reformen der Regierung, verweist Hundstorfer in seinem Bereich auf den Rückgang bei Invaliditätspensionen von zwei Prozent bei den Neu-Genehmigungen. Was größer angelegte Reformen betrifft, so gebe es im Oktober einen Gipfel mit den Sozialpartnern. Schwerpunkt dabei wird es sein, den Verbleib im Erwerbsleben zu verlängern.

Unternehmen gefordert

Von den Unternehmen fordert Hundstorfer in diesem Zusammenhang Maßnahmen zur Verhinderung von Invaliditätspensionierungen. Hundstorfer verlangt konkret, die Unternehmen sollten sich darum kümmern, dass Arbeitnehmer länger gesund arbeiten könnten. Wenn es gelinge, dass in zehn Jahren Arbeitnehmer im Schnitt zwei Jahre später in Pension gingen, sei er bereits glücklich.

Das Pensionsalter bei Männern liegt derzeit bei 59 Jahren, bei Frauen sind es 57,5. Rechnet man die Invalidität heraus sind es bei Männern 62,6 und bei Frauen 60.

Einen Generationenscan, wie von Staatssekretär Kurz verlangt, lehnt Hundstorfer ab. Das sei praktisch nicht umsetzbar.

Inserate dienen der Information

In der Inseraten-Affäre verteidigt Hundstorfer die Art der Werbung von Bundeskanzler Faymann. Es sei notwendig Informationen an die Bevölkerung weiterzugeben, so der Minister. Er selbst etwa habe zwei Millionen Inseratenbudget. Das Geld wird vor allem für Medienanalysen und für Informationen in den Bundesländern ausgegeben.