Prognosen dämpfen Erwartungen

Metaller: Drei Prozent außer Reichweite?

In der Metallerlohnrunde beginnt jetzt das große Feilschen. Nach den rituellen Vorrunden wird ab heute verhandelt - allerdings dämpfen die Arbeitgeber die Hoffnungen der Arbeitnehmer, dass mehr als drei Prozent plus herausschauen. Die Wirtschaftsforscher sind ja pünktlich zu den Lohnverhandlungen mit düsteren Wirtschaftsprognosen aufgetreten.

Morgenjournal, 04.10.2010

Grundsätzliche Übereinstimmung

Die Industrie habe heuer gute Geschäfte gemacht, davon sollten auch die Mitarbeiter profitieren. So lautet die Position der Gewerkschaft und sie pocht auf einen Abschluss, der deutlich über der Inflationsrate des vergangenen Jahres von 2,8 Prozent liegt. Auch die Arbeitgeber sind grundsätzlich bereit, die Beschäftigten an der guten Auftragslage teilhaben zu lassen und denken dabei an einen Mix aus Inflationsausgleich und Einmalzahlungen. Die niedrigen Einkommen sollen stärker angehoben werden.

„Keine Zusage für drei Prozent“

Die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforscher, wonach das Wachstum im kommenden Jahr deutlich einbrechen wird, müssten in die Gespräche aber einfließen, sagt Arbeitgeber-Chefverhandler Christoph Hinteregger. Eine Zusage, wonach die Kollektivvertragslöhne für die 165.000 Arbeiter und Angestellter der Metallindustrie um mindestens drei Prozent steigen werden, habe es nicht gegeben, betont Hinteregger. Das sei eine Interpretation der Medien gewesen.

„Drei Prozent reichen ohnehin nicht“

Metallergewerkschaftschef Rainer Wimmer kontert kämpferisch, drei Prozent seien ohnehin nicht genug: „Wir haben über Medien erfahren, dass die Arbeitgeber entgegen allen anderen Gebräuchen diesmal drei Prozent bereits angeboten haben. Wir haben gesagt, und das ist auch unser jetziger Stand: Die drei Prozent werden sicher nicht ausreichen.“

Wie lange es zum alljährlichen Kompromiss bei den Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen dauern wird, bleibt abzuwarten. Offiziell sind zunächst drei Gesprächsrunden angesetzt.