Inflationsabgeltung plus Einmalzahlungen
Metallerlohnrunde beginnt
In Wien startet am Nachmittag die Herbstlohnrunde der Metaller. Arbeitgeber und Arbeitnehmer erwarten harte Verhandlungen. Die Gewerkschaft will einen Abschluss deutlich über der Inflationsrate. Die Industrie hingegen bietet einen Mix an, in dem sich auch eine einmalige Gewinnbeteiligung findet. Das Ergebnis dürfte wieder Vorbild für die anderen Branchen sein.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.09.2011
Wachstum und Inflation
Die Gewerkschaft gibt sich einmal mehr kämpferisch, wenn es um mehr Einkommen geht, diesmal für in Summe 165.000 Arbeiter und Angestellten. Hohes Wachstum und eine hohe Inflationsrate sind die Hauptargumente, die Chefverhandler Rainer Wimmer mit in die Gespräche nimmt. "Nachdem wir jetzt ein Jahr hart gearbeitet und eine enorme Inflationsrate haben, erwarten unsere Kolleginnen und Kollegen, dass etwas für sie rausschaut."
Unsichere Zukunft
Einig sind sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter, dass die Inflationsrate ausgeglichen wird. Sie hat im Jahresschnitt an die 2,7 Prozent betragen. Ein Dreier vor dem Komma ist daher wahrscheinlich. Grundsätzlich gilt für Christoph Hinteregger von der Sparte Industrie, dass die eingefahrene Ernte geteilt wird. Allerdings wisse man nicht, wie sich die Konjunktur 2012 entwickeln werde. Dazu kämen die Schuldenkrise und die unsichere Lage an den Börsen. Diese Unsicherheiten müsse man in den Abschluss "einspeisen".
Prozent und Einmalzahlungen
Hintereggers Modell zur Einkommenssteigerung sieht einen Mix vor: Inflationsabgeltung am unteren Rand, aber dafür wieder Einmalzahlungen für alle, eventuell auch gestaffelt. Das heißt, wer weniger verdient, soll mehr bekommen. Die Gewerkschaft hat nichts per se gegen Einmalzahlungen, sie dürften aber nicht das Gros der Einkommenssteigerung ausmachen. Rainer Wimmer will primär eine Anhebung, die sich in Prozent ausdrückt.
Vier Wochen Zeit
Die beiden Chefverhandler von Industrie und Gewerkschaft geben sich bis zu einem Kompromiss einmal vier Wochen Zeit. Offiziell sind drei Gesprächsrunden angesetzt – jeweils in der Zentrale der Wirtschaftskammer in Wien.