Jedenfalls mehr als die Inflation
ÖGB-Chef bekräftigt Lohnforderungen
ÖGB-Präsident Erich Foglar bekräftigt im Ö1-Interview die Forderung der Arbeitnehmer, dass die Lohnerhöhung deutlich höher als die Inflation sein muss. Und die hat im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate immerhin 2,7 Prozent betragen. Die Arbeitnehmer müssten die gute wirtschaftliche Entwicklung jetzt auch in der Geldbörse spüren.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 24.08.2011
ÖGB-Präsident Erich Foglar im Gespräch mit Paul Schiefer
Für "gerechten Anteil"
"Der Wirtschaft geht es gut, und ich denke, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben ihren gerechten Anteil verdient", so Foglar. Zahlen will er nicht nennen. Die Gewerkschaften würden jedenfalls ihr Aufgabe wahrnehmen, die Kaufkraft zu sichern und darüber hinaus einen Anteil an Produktivitätsfortschritt und Wirtschaftswachstum zu erreichen.
Wirtschaft soll mehr Lehrlinge ausbilden
Positiv steht Foglar dem Vorschlag von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl gegenüber, die Studienberechtigungsprüfung in die Lehrlingsausbildung zu integrieren. Der ÖGB sei schon immer für die Aufwertung der Lehre gewesen, so Foglar. Wenn die Wirtschaft mehr Fachkräfte wolle, müsse sie aber auch mehr Lehrlinge ausbilden. Aber heuer seien es im ersten Halbjahr um 5.553 Lehrverträge weniger als im Vergleich zum vergangenen Jahr, "und das sind die Facharbeiter und Facharbeiterinnen, die in den nächsten Jahren fehlen werden."
Pensionen: Reformtempo passt
Dass das tatsächliche Pensionsantrittsalter angehoben werden muss, sei allgemeiner Konsens, auch der ÖGB bekenne sich dazu. Nun müsse man beobachten, wie die bereits eingeleiteten Maßnahmen in den nächsten Jahren greifen. Das Tempo sei richtig, weil sich die Menschen auf Änderungen einstellen müssten. "Mir scheint, die Pensionen werden jetzt der Prügelknabe der Nation. Aber die Probleme haben wir zum Teil ganz woanders."