Apple-Gründer 56-jährig gestorben

Trauer um Steve Jobs

Steve Jobs ist tot. Der Mitbegründer des Computerherstellers Apple starb am Mittwoch, wie das Unternehmen in Cupertino (Kalifornien) bestätigte. Jobs wurde 56 Jahre alt. Er litt seit langem an Krebs. Erst im August hatte er die Führung der Geschäfte abgegeben.

Morgenjournal, 06.10.2010

Kampf gegen die Krankheit

Jobs hatte bei seinem Rücktritt erklärt, er habe stets gesagt, dass er diesen Schritt vollziehen werde, sobald er merke, dass er seine Aufgaben als Firmenchef nicht mehr erfüllen und den Erwartungen nicht mehr gerecht werden könne. "Leider ist dieser Tag gekommen." Er übergab seinen Chefposten an Tim Cook und übernahm selbst den Vorsitz des Verwaltungsrates des Hightech-Konzerns. Cook hatte Jobs bereits mehrmals vertreten, als dieser sich aus gesundheitlichen Gründen Auszeiten nahm. Jobs erkrankte 2004 an Bauchspeicheldrüsenkrebs; vor zwei Jahren musste er sich einer Lebertransplantation unterziehen.

Prägend für ganze Branchen

In der Garage seiner Eltern hatte Jobs 1976 als 21-Jähriger zusammen mit seinem fünf Jahre älteren Freund Steve Wozniak die Firma Apple Computer gegründet. Das Duo entwickelte den Macintosh-Computer, ging jedoch 1985 im Streit auseinander. Jobs wurde Chef der Animationsfilm-Studios Pixar, mit Apple ging es daraufhin bergab. 1997 rief der Konzern den Mitgründer zurück und entwickelte seither zahlreiche Geräte, die durch ihr innovatives Design bestachen. Auf den Computer iMac folgte 2001 der iPod, der zum meistverkauften digitalen Walkman der Welt wurde. Auf das Smartphone iPhone folgte zuletzt der Tablet-Computer iPad.

"Visionär verloren"

Der Tod des Apple-Mitbegründers Steve Jobs hat weltweit Trauer und Bestürzung ausgelöst. Die Welt habe einen "Visionär" verloren, erklärte US-Präsident Barack Obama. Apple-Chef Tim Cook schrieb in einer E-Mail an die Angestellten des Unternehmens, "Apple hat einen Visionär und kreativen Genius verloren, und die Welt hat einen unglaublichen Menschen verloren. Diejenigen von uns, die glücklich genug waren, (ihn) zu kennen und mit Steve zusammenzuarbeiten, haben einen lieben Freund und inspirierenden Mentor verloren."

"Größter Computererfinder"

Der Chef des Internetgiganten Google, Eric Schmidt, der früher selbst eine führende Position bei Apple innehatte, sprach von einem sehr traurigen Tag "für uns alle". "Steve war so charismatisch brillant, dass er Menschen inspirierte, das Unmögliche zu tun". Er werde als der größte Computererfinder in der Geschichte in Erinnerung bleiben.

"Für Generationen spürbar"

Der frühere Microsoft-Chef Bill Gates erklärte, auf der Welt gebe es selten jemanden, der einen so tiefgreifenden Einfluss wie Steve gehabt habe. Die Auswirkungen würden für viele künftige Generationen spürbar sein. "Ich werde Steve enorm vermissen", schrieb Gates.

"Wie Einstein"

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg meinte: Heute Abend habe Amerika ein Genie verloren, an das man sich erinnere wie an Edison und Einstein und dessen Ideen die Welt für Generationen prägen würden.

Beileid vom Gegner

Der südkoreanische Apple-Wettbewerber Samsung Electronics würdigte Steve Jobs als innovativen Geist und großen Unternehmer. Zum Tod des Apple-Mitbegründers sprach der Geschäftsführer und Vizevorsitzende, G.S. Choi im Namen des Elektronikkonzerns zugleich der Familie und den Kollegen von Jobs sein "tiefstes Mitgefühl" aus. Die beiden Unternehmen liefern sich einen weltweiten Konflikt um Patente und Schutzrechte bei ihren Smartphones und Tablet-Computern.

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