Minister Stöger will mehr staatliche Gütezeichen

Lebensmittelkennzeichnung

Woher Lebensmittel stammen, wie sie angebaut worden sind und von welcher Qualität sie und ihr Herstellungsverfahren sind, dazu gibt es die unterschiedlichsten Gütesiegel. Gesundheitsminister Alois Stöger will mehr staatliche Zeichen.

Das ist zwar im Regierungsprogramm vereinbart, spießt sich aber an Auffassungsunterschieden zwischen Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium. Eine Festveranstaltung zum österreichischen Lebensmittelcodex, der seit 120 Jahren besteht, nützte nun das eine Ministerium, das Gesundheitsministerium, um neue Lebensmittel-Gütezeichen wieder aufs Tapet zu bringen.

Für Gentechnikfreiheit und für Kantinen

Ob Bio, fair gehandelt oder aus Österreich - Gütesiegel kleben auf fast jedem Produkt; die meisten stammen von privaten Urhebern wie Supermarktketten. Nur ein Zeichen wird quasi staatlich vergeben - jenes der AMA-Agrarmarkt Austria. Gesundheitsminister Alois Stöger will weitere staatliche Embleme schaffen - eines für Gentechnikfreiheit sowie eines für Kantinen.

Was "Qualität" ausmache, bleibt vage: "ausgewogen in Nährwerten und Menge" - dafür könnte das Gütezeichen stehen. Der Entwurf für ein Bundesgesetz sei mit dem Ministerium für Wirtschaft weitgehend geklärt, aber nicht mit jenem Landwirtschaft, so der Gesundheitsminister.

Offen ist, wer Kriterien definiert und sie kontrolliert. Die Unstimmigkeiten schwelen seit Monaten. So schnell wird die 100 privaten Siegel also kein weiteres staatliches Zeichen ergänzen.