Kenia schickt Soldaten nach Somalia

Konflikt zwischen Somalia und Kenia

Zwischen Kenia und Somalia bahnt sich ein schwerer Konflikt an. Kenianische Truppen sind in Somalia eingerückt, um die Al-Shabaab-Miliz zu bekämpfen. Soldaten aus Uganda und Burundi sind schon länger in Somalia aktiv. Kenia hat sich bisher zurückgehalten. Die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz droht mit einem Massaker.

Abendjournal, 17.10.2011

Europäerinnen entführt

In Kenia sind in den vergangenen Wochen gleich mehrere Europäerinnen entführt worden - darunter Mitarbeiterinnen von "Ärzte ohne Grenzen" und Touristinnen. Hinter den Entführungen stecken vermutlich die Al-Shabaab-Milizen. Kenias Regierung will das nicht länger hinnehmen, erklärt der kenianische Verteidigungsminister Yusuf Haji. Kenia sei nun berechtigt, die Al-Shabaab Milizen zu verfolgen – wenn nötig auch in Somalia, so Haji.

Souveränität von Somalia verletzt

Nur wenige Stunden nach dieser Ankündigung marschieren kenianische Truppen über die Grenze nach Somalia. Offiziell wollen sie die somalischen Regierungstruppen in ihrem Kampf gegen die radikal-islamischen Milizen unterstützen. Omar Jamali, ein somalischer Diplomat bei den Vereinten Nationen, zeigt sich besorgt. "Wenn Soldaten aus Kenia in Somalia sind, dann ist die Souveränität von Somalia verletzt worden", so Jamali.

Shabaab-Miliz droht Kenia

Tatsächlich wollen Augenzeugen hunderte schwerbewaffnete kenianische Soldaten mit Panzern im Süden Somalias gesehen haben. Die Truppen sollen ganz in der Nähe einer Al-Shabaab Hochburg Schützengräben ausgehoben haben.

Die Shabaab-Miliz droht den Kenianern nun damit, ihrerseits in das Nachbarland einzumarschieren. Zu den Entführungen der Ausländer hat sie sich übrigens bis jetzt nicht bekannt. Die Islamisten kontrollieren große Teile des von einer Hungersnot heimgesuchten Landes - zuletzt sollen sie aber schwere militärische Rückschläge erlitten haben.