"Befreiung" Libyens am Samstag

Gaddafis Beerdigung verschoben

In Libyen wird derzeit noch diskutiert wie und wo Exdiktator Muammar al Gaddafi begraben werden soll. Ab Samstag beginnt dann der Aufbau eines demokratischen Systems in Libyen.

Abendjournal, 21.10.2011

Bengasi als Ausgangsort

In einer offiziellen Zeremonie will der libysche Übergangsrat morgen die Befreiung Libyens erklären - in Bengasi, hier hatte der Aufstand vor acht Monaten begonnen. Danach soll eine Übergangsregierung gebildet werden, die acht Monate Zeit hat um Wahlen zu organisieren.

NATO-Mission erfüllt

Während in Libyen die Arbeit an einer besseren Zukunft erst so richtig beginnt, könnte die NATO heute noch das Ende ihrer Libyen-Mission verkünden. "Die NATO und ihre Partner haben erfolgreich das UNO-Mandat zum Schutz der Menschen in Libyen erfüllt. Wir werden nun unsere Mission in Koordination mit der UNO und dem libyschen Übergangsrat beenden", sagte NATO-Generalsekretär Rasmussen vor einer NATO-Sondersitzung in Brüssel. Nur durch die Unterstützung der NATO war es den Aufständischen gelungen, das Gaddafi-Regime zu stürzen.

Hilfe von Kampfflugzeugen

Auch bei der Ergreifung von Ex-Diktator Muammar al Gaddafi hat die NATO gestern eine Rolle gespielt. Denn als Gaddafi aus Sirte fliehen wollte, wurde sein Konvoi von NATO-Kampfflugzeugen bombardiert, Gaddafi wurde daraufhin von Kämpfern der Aufständischen festgenommen. Was dann passierte, ist weiterhin umstritten.

Unklare Todesumstände

Das UNO-Menschenrechtskommissariat forderte heute eine Untersuchung. Denn während der libysche Übergangsrat sagt, Gaddafi sei im Kreuzfeuer verletzt worden und dann auf dem Weg ins Spital gestorben, deuten Handyaufnahmen auf einen Lynchmord Gaddafis hin. Auch Gaddafis Sohn Muatassim wurde gestern bei seiner Ergreifung getötet. Über den Aufenthaltsort des Gaddafi Sohnes Saif al Islam wird weiterhin wild spekuliert. Vor kurzem wurde seine Verhaftung gemeldet, doch es gibt dafür keinerlei unabhängige Bestätigung.