Nach Euro-Rettungsschirm-Krimi
Slowakische Regierungschefin gibt auf
Die slowakische Ministerpräsidentin Iveta Radicova gibt auf. Um den Euro-Rettungsschirm durchs Parlament zu bringen, hat sie ihre Regierung geopfert, und auch ihre Karriere als Politikerin. Damit die Opposition dem Rettungsschirm zugestimmt hat, ist sie zurückgetreten. Bei den Neuwahlen will sie nicht mehr antreten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 25.10.2011
Hoher Preis
Eindringlich hat Iveta Radicova am 11.Oktober im Parlament für den erweiterten Euro-Rettungsschirm geworben, und verloren. Denn sie hat die Abstimmung mit einem Vertrauensvotum verbunden. Aber der neoliberale Koalitionspartner bleibt bei seinem Nein. Erst zwei Tage später kam mit Unterstützung der Opposition doch noch eine Mehrheit für den erweiterten Euro-Rettungsschirm zustande.
Rückzug an die Universität
Heute gibt Radicova endgültig auf. Sie wird nicht mehr kandidieren und sich aus der Politik zurückziehen. Sie bleibt aber noch bis zu den vorgezogenen Parlamentswahlen Anfang März Ministerpräsidenten, jedoch mit sehr eingeschränkten Vollmachten. Die 54-Jährige war erst seit Juli vergangenen Jahres im Amt und die populärste bürgerliche Politikerin der Slowakei. Jetzt will sie wieder als Professorin für Soziologie an der Universität arbeiten.