Schörghofer: "Stillstand beendet"
Neuer Anlauf bei e-Medikation
Nach zahlreichen Problemen beim Projekt e-Medikation gibt es jetzt einen neuen Versuch. In drei Test-Regionen in Tirol, Oberösterreich und Wien sollen Ärzte, Apotheker und Spitäler die Medikamenten-Verschreibung der Patienten prüfen, um Doppelverschreibungen, Wechselwirkungen, unangenehme oder gar bedrohliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 31.10.2011
"Projekt läuft wieder gut"
Der beinahe Stillstand beim Projekt e-Medikation sei beendet, sagt Volker Schörghofer, e-Medikation-Verantwortlicher im Hauptverband der Sozialversicherungen. Das Projekt laufe wieder sehr gut. Jetzt gebe es wieder rege Aktivitäten in allen drei Pilot-Regionen. Ärzte und Apotheker würden wieder einschreiben und versuchen, Patienten für das Projekt zu gewinnen, so Schörghofer.
7000 Patienten nehmen teil
Derzeit würden mehr als 7000 Patienten an der Test-Phase teilnehmen - am Projekt e-Medikation "light". Ursprünglich und vor dem beinahe Stillstand wurde mit deutlich mehr Interessenten gerechnet. Volker Schörghofer versucht aus der Not eine Tugend zu machen. Laut Schörghofer kann aus einer kleineren Gesamtheit auch auf eine größere Menge geschlossen werden.
Mehr Verordnungen
Bis Jahresende sollten genügend Patienten teilnehmen und vor allem genügend Verordnungen verschrieben werden, sagt Schörghofer. Wenn es weiter so gut laufe, dann könne man 35.000 Verordnungen im System sehen. Das reiche, um eine medizinische und statistische Evaluierung durchzuführen.
Viele Warnungen
Knapp 60 Prozent aller Verordnungen würden Warnungen im System hervorrufen. Die meisten seien aber nicht bedenklich. Denn viele Warnhinweise würden dem Arzt mitteilen, dass es mit einem Medikament eine leichte Interaktion gebe oder, dass ein Medikament doppelt verschrieben worden sei.
Auch schwere Warnungen
Allerdings hat es auch bei vier Prozent schwerwiegende Warnhinweise gegeben. Das bedeute aber nur, dass der Arzt einen Hinweis bekommen habe, so Schörghofer. Es bedeute nicht, dass es schon Probleme beim Patienten gegeben habe.
Testphase bis Jahresende
Wichtig sei aber, dass es überhaupt Alarmsystem gebe, die dem Arzt zeigen, wann ein Medikament problematisch werden könnte, so Schörghofer. Bis Jahresende läuft noch die Test-Phase, dann werden die Ergebnisse wissenschaftlich evaluiert, also beurteilt und Verbesserungen vorgeschlagen.