Massenproteste erwartet

Syrien: Weitere Tote trotz Friedensplan

Die Arabische Liga hat der syrischen Regierung zwei Wochen Zeit gegeben, um das Militär aus den Städten abzuziehen und alle Gefangenen freizulassen. Doch bislang macht das Regime von Präsident Bashar al-Assad keine Anstalten, die Militärkampagne gegen die Protestbewegung zu beenden.

Mittagsjournal, 4.11.2011

Susanne Newrkla

"Jeden Schuss dokumentieren"

Am Freitag wurden nach Angaben von Aktivisten bis zum Mittag fünf Menschen erschossen. Für den Abend Freitag haben die Aktivisten zu Demonstrationen gegen Assad unter dem Motto "Gott ist groß" aufgerufen.

Eine Oppositionsgruppe, die sich "Bewegung für den Aufbau des syrischen Staates" nennt, veröffentlichte in der Nacht eine Erklärung, in der sie die Menschenrechtsorganisationen des Landes aufforderte, "jeden Schuss, jede Festnahme und jede Entführung von welcher Seite auch immer" zu dokumentieren.

Arabische Liga fordert friedlichen Dialog

Die Daten sollten dann an die Arabische Liga weitergeleitet werden. Sie hatte am vergangenen Mittwoch in Kairo eine Vereinbarung mit der syrischen Regierung geschlossen. Diese sieht ein Ende der Gewalt binnen 15 Tagen und anschließend einen Dialog zwischen Regime und Opposition vor.

Die Proteste gegen Assad, der 2000 die Nachfolge seines Vaters Hafis al-Assad angetreten hatte, dauern bereits seit Mitte März an. Weit mehr als 3000 Menschen sollen seither getötet worden sein. Die meisten Opfer sind Zivilisten. (dpa)