Dollar-Käufe nur mehr mit Genehmigung

Argentinien kämpft gegen Geldflucht

Die argentinische Regierung trifft jetzt Maßnahmen gegen die Kapitalflucht. US-Dollars oder Euro dürfen nur mehr gekauft werden, wenn man grünes Licht vom Finanzamt bekommt.

Mittagsjournal, 12.11.2011

Aus Buenos Aires,

Zwei Wochen nach den Präsidentschaftswahlen in Argentinien hat die Regierung von Cristina Kirchner neue Maßnahmen ergriffen, um die boomende Wirtschaft des Landes auch weiterhin zu gewährleisten. In den letzten Monaten litt das Land unter einer starken Kapitalflucht, die es jetzt bekämpfen will. Jetzt entschied die Regierung, dass nur noch US-Dollars oder Euros gekauft werden können in Argentinien, wenn die argentinische Steuerbehörde die Erlaubnis erteilt. Im ersten halben Jahr 2011 wurden laut Zentralbank 9,8 Milliarden USD außer Landes geschafft. Das soll jetzt vorbei sein.

Dollarkäufe als Sparform

Die Argentinier sind beunruhigt. Während sie bisher von ihrem monatlichen Gehalt immer ein paar US-Dollars gekauft und angespart haben, soll dies in Zukunft nur noch bedingt möglich sein. So müssen sie vor der Steuerbehörde rechtfertigen können, wozu sie die Devisen brauchen und die Behörde wird schließlich entscheiden, wer Dollars bekommen darf und wer nicht.

Diese Art der Bevormundung gefällt nicht allen Argentiniern: Man muss jetzt noch mehr Behördengänge machen und wird beaufsichtigt, aufgrund von welcher Basis? Soll die Justiz doch die Verbrecher zu Fall bringen doch uns Bürger, die wir arbeiten unsere Rechte lassen. (Tiene que hacer tramites, ser supervisado a raiz de que? A los delincuentes que los persigue la justicia a los ciudadanos si trabajamos tenemos que ejercer nuestro derecho.)

Es beunruhigt einen schon etwas, ich glaube nicht, dass es eine angemessene Maßnahme im Moment ist. Doch einen Grund werden sie haben und das ist beunruhigend. (Pienso que genera un poco de susto, no creo que sea algo muy adecuado para este momento, pero no sé por algo será, eso es lo preocupante.)

Es könnte erfolgreich sein, doch es bleibt abzuwarten, wie der Markt heute darauf reagieren wird, aber womöglich wird es so auch funktionieren. ( Puede llegar a resultado pero bueno hay que esperar con el tiempo ver como se adapta al mercado de hoy en dia, pero si, creo que si que se va a poder operar de esta forma.)

Kampf gegen Schwarzhandel

Die Regierung hofft nach eigenen Angaben auf diese Weise den Schwarzhandel unterbinden zu können. Analysten befürchten jedoch, dass die Kapitalflucht nur noch weiter angetrieben wird. Der Ökonom Ricardo Delgado erklärte: Es ist eine notwendige aber nicht ausreichende Maßnahme, mit der sie denken dieses Problem zu lösen. Wir Argentinier haben stets den Dollar als sichere Währung in Krisenzeiten angesehen, und jetzt wird der Eindruck geweckt, dass der Pesos wieder in der Krise ist, das ist in meinen Augen ein großer Fehler. Die Regierung sollte jetzt vor allem transparent handeln und der Bevölkerung genau erklären, was sie macht und mich welchem Zweck. (Una medida necesaria pero no suficiente, creer que se resuelve el problema cambiario esta sensación de que algo puede pasar y que es lo que nos puede estar pasando a los argentinos que el dollar lo usamos bastante, creo que seria un error. Tampoco creo que estan dadas las condiciones para una devaluación en la Argentina. Si estamos en el medio de una situacion donde creo que el gobierno tiene que actuar basicamente con mucha comunicación tratando de explicar que es lo que esta haciendo, para que los esta haciendo.)

BMW kauft Reis

Für weiteres Aufsehen hat eine Entscheidung der Regierung gesorgt, in der nun Konzerne wie BMW oder Hyundai nicht mehr nur für ihre Autos bekannt sind, sondern auch für Reis, Leder oder Wein. Wollen sie ihre Autos nach wie vor nach Argentinien importieren, zwingt sie die Regierung Ware im selben Wert zu exportieren. Grund: Die Regierung erhofft sich so ihre negative Handelsbilanz auszugleichen.

Für den Ökonom Sergio Berenzstein hat diese Maßnahme wenig Aussicht auf Erfolg: Sie werden die Exporte auf diese Weise nicht erhöhen. Was BMW und andere Firmen machen, ist, den Exporteuren ihre Produkte abzukaufen und als Vermittler aufzutreten. Es ist absolut absurd. Da die Regierung sich um ihre Handelsbilanz sorgt, zwingt sie jene die importieren, zu exportieren und glauben so das Problem zu lösen. Noch nie hat jemand gewagt einen derartigen Blödsinn zu machen. (No van a aumentar las exportaciones. Lo que hace BMW y otras empresas es comprarle a exportadores y intermediar. Es una absurdo absoluto. Como el gobierno esta preocupado por el superavit comercial obliga a las que importan exportar para que mantengan un balance pensando que va a incrementar las exportaciones. Nunca nadie se animó a hacer semejante estupidez.)

Mittlerweile sind es schon 17 ausländische Autobauer, die aus Argentinien Cherry-Früchte, Erdnüsse oder Mineralwasser exportieren. Ob diese Maßnahme die Hersteller ermutigt ein eigenes Produktionswerk in Argentinien zu errichten, wie es sich Cristina Kirchner wünscht, ist eher zu bezweifeln.