"Westen will Machtwechsel"

Russland: Kritik an Iran-Politik

Russland hat dem Westen im Streit um das iranische Atomprogramm vorgeworfen, auf einen Machtwechsel in Teheran hinzuarbeiten. Den jüngsten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) wertet der russische Außenminister Sergej Lawrow als Provokation.

Mittagsjournal, 14.11.2011

Markus Müller aus Moskau

"IAEA hat keine neue Beweislage"

Der IAEA-Bericht über das iranische Atomwaffenprogramm sei auf Konfrontation und Anheizung einer angespannten Situation gerichtet, so russische Außenminister Sergej Lawrow. Der Bericht sei eine Zusammenstellung bereits bekannter Fakten aus den vergangenen acht Jahren, enthalte aber keine neue Beweislage.

Russland will diplomatische Lösung

Kritik übt Lawrow auch an der Iran-Politik des Westens. Mehrere europäische Staaten wie Frankreich oder Deutschland wollen die Sanktionen gegen das Land verschärfen. Washington hat bereits mit einem Militärschlag gedroht. Lawrow sieht darin den Versuch eines "Machtwechsels", den der Westen erzwingen wolle. Es werde mit Sanktionen und Bombardierung gedroht, die aber keine Fortschritte auf dem Verhandlungsweg bringen würden, so Lawrow. Vielmehr müsse der Streit auf diplomatischem Weg gelöst werden.