Bisherige Maßnahmen reichen nicht
Feinstaub: Ruf nach Fahrverboten
Die Feinstaubbelastung ist vor allem in den Ballungsgebieten Nord- und Ostösterreichs weiterhin zu hoch. Bei den derzeit herrschenden Wetterbedingungen reichten die bisher gesetzten Maßnahmen nicht, um die Grenzwerte einzuhalten, sagt Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt. Umweltorganisationen kritisieren, dass rasche Gegenmaßnahmen fehlen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.11.2011
Fahrverbote als Lösung
Weniger Autos, weniger Feinstaub - das wäre die beste Strategie, sagt Jurien Westerhof von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. "Fahrverbote - örtlich, zeitlich - darüber wird man nachdenken müssen. Sonst wird es nicht gelingen, das Problem in den Griff zu bekommen." Zwar hätte jedes Bundesland einen Maßnahmenkatalog zur Verringerung des Feinstaubs, doch die Umsetzung funktioniere nicht so recht, sagt Westerhoff. Die Politiker hätten offenbar Angst, Wähler zu verscheuchen. "Warum sind Autofahrer wichtiger als die Gesundheit der Kinder, zum Beispiel?" In Bozen sei es gelungen, das Feinstaubproblem mit Fahrverboten zu lösen, nennt der Greenpeace-Vertreter ein Beispiel.
Ausländische Beispiele
Auch in Deutschland gibt es bereits Fahrverbote, sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich: In 48 Städten wurden "Umweltzonen" eingeführt, wo Autos mit hohem Schadstoff-Ausstoß an bestimmten Tagen nicht fahren dürfen. In Berlin sei die Feinstaubbelastung durch den Verkehr um die Hälfte reduziert worden, so Gratzer. Er fordert, dass Maßnahmen, die sich in anderen Staaten bewährt haben, auch in Österreich kommen. Lösen werde man das Problem aber nur, wenn man dafür sorge, dass insgesamt weniger Autos auf den Straßen fahren, sagt Jurien Westerhof von Greenpeace. Aber die ärgste Belastung könne man durch Akut-Maßnahmen wie Umweltzonen und autofreie Tage verringern.