Verständnis und Appelle

Barroso bei Obama

Die Schuldenkrise war das bestimmende Thema beim Treffen der EU-Spitze mit Präsident Barack Obama in Washington. In den USA wächst die Angst, dass die Probleme in der Euro-Zone der eigenen Wirtschaft schaden könnten. Mehr als unverbindliche Unterstützungserklärungen brachte das Gespräch im Weißen Haus aber nicht.

Morgenjournal, 29.11.2011

Kein US-Steuergeld für die EU

Zwei Stunden dauert das Gespräch. Danach versichern einander beide Seiten, die Probleme in den Griff zu bekommen. US-Präsident Barack Obama sagt, die Vereinigten Staaten seien bereit, ihren Beitrag zu leisten, um den Europäern zu helfen, denn das sei auch für die eigene Wirtschaft sehr wichtig. Wie dieser Beitrag aussehen könnte, bleibt offen. Geld amerikanischer Steuerzahler werde aber sicher keines fließen, präzisiert ein wenig später ein Sprecher des Weißen Hauses.

Noch viel zu tun

Die Gäste aus Europa bemühen sich, Zuversicht auszustrahlen. Ratspräsident Hermann van Rompuy: "Die EU hat in den letzten 18 Monaten viel unternommen - Entscheidungen, die noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wären, von der gemeinsamen Wirtschafts und Budgetpolitik bis zur Finanzpolitik. Aber wir müssen noch mehr tun."

Europa sei der mit Abstand wichtigste Handelspartner der USA, betont Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, die USA investieren dort dreimal mehr als in Asien. Für das wiederholte Drängen Washingtons, die Euro-Krise rasch zu beheben, zeigt Barroso Verständnis: "Wir sind uns der Größe der Herausforderung bewusst. Aber sie müssen verstehen, manchmal brauchen Entscheidungen ihre Zeit." Im Gegenzug fordert die EU-Spitze dann auch den Gastgeber auf, selbst etwas gegen den eigenen 15 Billionen Dollar Schuldenberg zu unternehmen.

Nicht viel Neues

Einig sind sich EU und USA bei der Verurteilung des iranischen Atomprogramms und bei der Unterdrückung in Syrien. Auch die Wahlen in Tunesien und Ägypten werden einhellig begrüßt, so dass Barack Obama zusammenfassend meint: "Das sind nicht immer die dramatischsten Treffen, wir sind uns in so vielem einig, da ist es schwer Neuigkeiten zu fabrizieren."