Zufriedenheit auf allen Seiten

Beamtengehälter steigen um 2,95 Prozent

Die Beamtengehälter werden im Schnitt 2,95 Prozent angehoben. Darauf haben sich Regierung und Gewerkschaft am Sonntagabend nach fünfeinhalb Stunden in der vierten Verhandlungsrunde geeinigt. Niedrige Gehälter steigen um 2,68 Prozent , höhere um bis zu 3,36 Prozent. Ein Kompromiss, mit dem sämtliche Beteiligten gut leben können.

Morgenjournal, 5.12.2011

Eva Haslinger

Einigung in der Mitte

Die Beamten können sich auf ihren obersten Gewerkschafter verlassen: Fritz Neugebauer hat mit 2,95 Prozent zwar nicht das hoch angesetzte Gehaltsplus von 4,65 Prozent erreicht, das er angekündigt hat, aber doch mehr herausgeschlagen, als sein vis-à-vis, SPÖ-Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, für denkmöglich gehalten hat.

Gehaltserhöhung kostet Staat 277 Millionen

Doch auch Hosek kann einen Erfolg verbuchen. Denn wirksam wird der Abschluss nicht mit 1. Jänner, sondern erst mit 1. Februar - so spart sich die Regierung 30 Millionen Euro. Zudem wird die Jubiläumszulage für Frühpensionisten (in Höhe von vier Monatsgehältern) nach 35 Dienstjahren abgeschafft.

Damit bleiben die Kosten für den Staat bei rund 280 Millionen Euro - das entspricht in Summe dem ursprünglichen Regierungsangebot von 2,5 Prozent Gehaltserhöhung.

Morgenjournal, 5.12.2011

Hubert Arnim-Ellissen im Gespräch mit Gabriele Heinisch-Hosek

Hosek: "Maßvoller Abschluss"

Hosek zeigt sich im Ö1-Interview denn auch zufrieden: "Ich bin nicht in die Knie gegangen, sondern sehe das als maßvollen Abschluss." Die Abschaffung der Jubiläumszulage sei ein "struktureller Effekt", der in die richtige Richtung gehe, nämlich Frühpensionierungen nicht zu begünstigen, so Hosek. Dennoch: Die Jubiläumszuwendungen nach 25 und 40 Dienstjahren bleiben den Beamten erhalten.

Neugebauer: "Erfolg für Sozialpartner"

Auch Beamten-Gewerkschaftschef Fritz Neugebauer kann mit dem Abschluss "gut leben". Wenn man die Ausgangslage betrachte, könne man sogar von einem "Erfolg der Sozialpartner" sprechen.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) spricht von einem "guten Ergebnis", Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) betont das "gegenseitiges Verständnis" der Verhandler. Der Lohnabschluss soll schon am Mittwoch im Parlament beschlossen werden.