Uni-Steuer oder Kreditmodell
Studiengebühren: Bewegung in der SPÖ
In Sachen Studiengebühren kommt Bewegung in die SPÖ. Salzburgs SPÖ-Chefin Burgstaller hatte angekündigt, das Nein der Partei zu Studiengebühren beim nächsten Parteitag aushebeln zu wollen. SPÖ-Chef Bundeskanzler Faymann kann sich neuerdings ein Kreditmodell für Unigebühren vorstellen. Jetzt schlagen weitere SPÖ-Landeschefs eine Art Uni-Steuer für alle Akademiker vor.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 12.12.2011
Akademikerzwanziger für Spitzenverdiener
Einen Akademikerzwanziger nennt es der Kärntner SPÖ-Chef Peter Kaiser verniedlichend - also 20 Euro pro Monat von jedem Österreicher, der ein Studium absolviert hat und mehr als 3.200 Euro brutto verdient. Mache rund 108 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr für die Universitäten, rechnen die Kärntner Sozialdemokraten vor. Also eine Art Uni-Steuer anstelle von Studiengebühren. Ein Vorschlag, den Niederösterreichs SPÖ-Chef Sepp Leitner heute unterstützte.
Oder Kreditmodell
Auch Bundeskanzler Faymann ist darüber gesprächsbereit, weil die Studierenden nicht direkt und während des Studiums belastet würden. Eine weitere Möglichkeit für Faymann ist das Kreditmodell - also Studiengebühren, die der Staat vorstreckt und die nach Abschluss des Studiums quasi zurückgezahlt werden müssen. Etwas das sich auch ÖVP-Wissenschaftsminister Töchterle vorstellen kann, die Stundung von Studiengebühren ist auch in seinem Vorschlag für eine Neuregelung enthalten. Es sei jedenfalls erfreulich, dass der Koalitionspartner vom kategorischen Nein abrücke und zu einer inhaltlichen Diskussion bereit sei, so Töchterle.
Studenten und ÖH dagegen
Weniger erfreut von der Bewegung in der SPÖ sind sozialistische Studenten und Hochschülerschaft, die von einem Ablenkungsmanöver von der aktuellen Schulden- und Kürzungsdebatte spricht. Auch nachgelagerte Studiengebühren seien sozial ungerecht, so die ÖH.