Arbeitsbedingungen verbessern
ÖBB-Frühpension: Betriebsrat hat Forderungen
ÖBB-Mitarbeiter sollen ab nächstem Jahr nicht mehr in Frühpension geschickt werden, hat Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) angekündigt. ÖBB-Betriebsratschef Roman Hebenstreit sieht darin nichts Schlechtes, die Mitarbeiter hätten nämlich zum Teil hohe Abschläge hinnehmen müssen. Er fordert aber bessere Arbeitsbedingungen für ältere Mitarbeiter.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 22.12.2011
ÖBB-Betriebsratschef Roman Hebenstreit im Gespräch mit Ellen Lemberger
"Arbeit bis 65 ermöglichen"
Derzeit werde das "Auslaufmodell" umgesetzt, das vor einigen Jahren "unter schwarzer Führung" gesetzlich beschlossen worden sei, sagt der ÖBB-Betriebsrat. Wenn dieses Modell jetzt restriktiver angewandt werde, müsse man sich "umgehend damit beschäftigen, wie man den Menschen die Arbeit bis ins hohe Alter ermöglicht". Man könne nicht "bis 65 zwischen den Gleisen herumspringen", so Hebenstreit. Da seien das Unternehmen und auch die Politik gefordert. Bei ÖBB-Chef Kern habe er jedenfalls Verständnis für seine Forderungen gefunden, so Hebenstreit.
Kritik an "unehrlicher" Pensionsdebatte
Was die Eisenbahner stört, so Hebenstreit: "dass sie für ein anderes Pensionssystem mit anderen Pensionsrechten massiv Beiträge geleistet haben, dass in ihren Pensionsvertrag per Gesetz mehrfach eingegriffen wurde." Und er ÖBB-Betriebsrat kritisiert es als "zutiefst unehrlich", zu predigen, dass das Pensionsantrittsalter gehoben werden muss und dabei mit Strafen und Abschlägen für Arbeitnehmer agiert werde. Es sei auch ein Irrglaube, dass man mit Eingriffen in das Eisenbahnerdienstrecht das Budget sanieren könnte. "Das ist Humbug", sagt Hebenstreit.
Hebenstreit hat erst vor rund zwei Wochen die Nachfolge des bekannt streitbaren ÖBB-Betriebsratschefs Wilhelm Haberzettl angetreten.