Sozialistische Jugend skeptisch
Sparpaket: Seniorenbund unterstützt Junge ÖVP
Mit herber Kritik an der Politik haben am Dienstag die Junge ÖVP und bürgerliche Jugendorganisationen, aufhorchen lassen. In einer gemeinsamen Erklärung haben sie kritisiert, dass die Politik verantwortungslos und kurzsichtig handle, und dringend Reformen verlangt. Vom ÖVP-Seniorenbund kommt dafür volle Unterstützung. Nicht jedoch von der Sozialistischen Jugend.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 31.1.2012
"Miteinander statt gegeneinander"
Die Sozialistische Jugend hat keine große Freude mit dem Vorstoß der Jungen ÖVP und der anderen Jugendorganisationen. Wolfgang Moitzi, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend, will von einem Bonus-Malus-System bei Pensionen, wie ihn die Junge ÖVP verlangt, nichts wissen. "Es geht uns mehr um eine Miteinander als um ein Gegeneinander", sagte Moitzi im Ö1-Mittagsjournal.
Statt bei Pensionen zu kürzen, verlangt Moitzi - ganz auf SPÖ-Linie - eine stärkere Besteuerung von Vermögen. Zehn Prozent der Personen würden fast 70 Prozent des gesamten Vermögens in Österreich besitzen. Es wäre sozial gerechter, das Vermögen dieser zehn Prozent über vernünftige Vermögenssteuern zu belasten, sagte Moitzi.
"Rasch fertig ist Jugend mit dem Wort"
In einem ist Moitzi aber einer Meinung mit der Jungen ÖVP: Die Politik sei feig. Die Forderung nach einem "großen Wurf" der Politik eine die Jugendorganisationen. Allerdings gingen die Anschauungen darüber, wie dieser auszusehen hätte, weit auseinander.
Mit dem Vorwurf, dass die Politik zu feig sei, kann sich der Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, nicht anfreunden. Da gelte der "ewige" Satz von Johann Wolfgang von Goethe: "Rasch fertig ist Jugend mit dem Wort", sagte Kohl gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal. Das könne man nicht so pauschaliert sagen.
Khol: "Die Jungen haben absolut recht"
Ansonsten kommt aber von ihm volle Rückendeckung für die Forderungen der Jungen: "Die Jungen haben absolut recht und ich unterstütze sie rückhaltlos." Auch Khol verlangt rasch Maßnahmen zur Hebung des faktischen Pensionsantrittsalters. Es gebe ein Bündel von Maßnahmen, die notwendig seien, damit die jungen Leute einmal eine sichere Pension haben.
Khol sieht im Aufschrei der Jungen vor allem einen Appell an die Sozialdemokraten.