Schon über 100 Tote
Kältewelle über Europa
Die Kältewelle in Europa hält an und die Opferzahlen erreichen dramatische Ausmaße. Auch in Österreich und Deutschland kostete der Frost bereits mehrere Menschenleben, betroffen ist aber vor allem Osteuropa mit inzwischen über 100 Toten. Wegen des erhöhten Eigenbedarfs musste Russland nun sogar seine Gaslieferungen nach Österreich einschränken.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 2.2.2012
Lukas Zimmer,
Ukraine greift zu Notmaßnahmen
Über 120 Todesopfer hat die Kälte in Europa bereits gefordert, vor allem im Osten des Kontinents, in Polen und in Rumänien. Am schwerwiegendsten waren die Auswirkungen jedoch in der Ukraine. 63 Kältetote in nur einer Woche wurden dort gezählt, davon 20 allein seit gestern.
Premierminister Mykola Azarow gab in einem dramatischen Appell die Anweisung, die Leute unbedingt von den Straßen zu holen: Militär, Notdienste und Ordnungskräfte sollten alle, die auch nur im Entferntesten wie Obdachlose wirken, in Sicherheit bringen, so Azarow. Jeder beheizte öffentliche Raum müsse dafür zur Verfügung gestellt werden. Das Gesundheitsministerium habe zudem den Spitälern verboten, Menschen ohne festen Wohnsitz zu entlassen.
Gaslieferungen eingeschränkt
Auch in Österreich sind bereits zwei Kältetote zu beklagen. Die Kälte in Osteuropa wirkt sich aber auch auf andere Weise aus. Die russischen Gaslieferungen nach Österreich wurden heute um 30 Prozent gedrosselt. Die heimische OMV beruhigt: Die Gasversorgung im Inland sei dennoch sichergestellt. Noch gestern hat Russland versichert, es werde zu keinen Engpässen kommen.
Ein Ende des Frosts ist vorerst nicht absehbar. Die bisher kälteste Nacht dieses Winters könnte weiten Teilen Europas heute bevorstehen.