Von Mühsal bis Optimismus

Libyen ein Jahr danach

Vor einem Jahr begann der Aufstand gegen Muammar al-Gaddafi in Libyen, der mit dem Tod des langjährigen Machthabers endete. Offizielle Feiern wird es keine geben. Der Nationale Übergangsrat begründet dies mit der Achtung vor den Märtyrerfamilien. Eine Reportage aus Libyen, ein Jahr nach der Revolution.

Mittagsjournal, 16.2.2012

Reportage aus Libyen,

Tausende Libyer starben im Krieg der Rebellen gegen die Truppen von Dauermachthaber Gaddafi, trotzdem finden laut einer Umfrage heute 82 Prozent der Libyer die Revolution im Nachhinein "absolut richtig". Sie bezeichnen sich als zufrieden und blicken optimistisch in die Zukunft. Die Rückkehr in den Alltag gestaltet sich allerdings mehr als mühsam. Neben andauernden Stromausfällen und Müllbergen auf den Straßen, setzt den Menschen jetzt auch die ungewohnte Kälte zu.
Auch der Machtkampf im Land ist noch nicht zur Gänze entschieden: waffenstrotzende Rebellen zeigen immer noch dem Übergangsrat die Muskeln. Die Machtbalance ist zerbrechlich.

Muammar Gaddafi ist tot, aber die Wunden, die der Krieg in Libyen geschlagen hat, sind tief. Sie zu heilen braucht zwei Dinge: Rechtsstaatlichkeit und Zeit.