Gehaltsliste im Internet

Regierung in Rom legt Einkommen offen

Die Regierung Monti hat den Steuerhinterziehern in Italien den Kampf angesagt. Fast täglich werden Razzien durchgeführt, um Steuersünder zu überführen. Und jetzt will auch die Regierung mit gutem Beispiel vorangehen: Sie legt die Konten der Minister offen.

Morgenjournal, 22.2.2012

Versprechen eingelöst

Vor seinem Amtsantritt im November hatte der italienische Premier Mario Monti volle Transparenz bei den Gehältern seiner Regierungsmitglieder versprochen. Er hatte sich verpflichtet, dass binnen drei Monaten alle Minister im Internet ihre Steuererklärung veröffentlichen würden. Nun haben die Minister seines Expertenkabinetts im Internet ihre Einnahmen veröffentlicht.

Großes Interesse

Aus der Webseite der Regierung geht hervor, dass der Großbanker Corrado Passera, Ex-Geschäftsführer des Geldhauses Intesa San Paolo, mit einem Jahreseinkommen von 3,5 Millionen Euro 2010 der reichste Minister des Monti-Teams ist. In diesem Jahr wird sich Passera mit einem bescheideneren Einkommen begnügen müssen. Als Minister wird er brutto 189.767 Euro verdienen. Außenminister Giulio Terzi meldete ein Jahreseinkommen 338.000 Euro, Innenministerin Annamaria Cancellieri von 183.084,35 Euro.

Die Steuererklärungen wurde auf der Webseite des Kabinetts veröffentlicht. Wegen des großen Andrangs von Interessenten brach die Webseite zusammen und war stundenlang nicht mehr zugänglich.

Vorbildwirkung

Monti verlangt von seinen Landsleuten beträchtliche Opfer zur Eindämmung der Staatsschuld, will aber mit gutem Beispiel vorangehen. Als privaten Beitrag zu den Sparbemühungen verzichtete der Regierungschef auf sein Gehalt als Ministerpräsident und Wirtschaftsminister. Die Nicht-Politiker unter den Ministern und jene Staatssekretäre, die keine Parlamentarier sind, werden nur den Grundbetrag und die Pensionsbeiträge für ihre Arbeit im Kabinett in Anspruch nehmen, erklärte Monti. (APA, Red.)