Neuer Raoul-Schrott-Roman
Mittagsjournal, 24.02.2012
Als Skandalon unserer Gesellschaft prangerte Raoul Schrott vor Weihnachten in einem Zeitungsartikel die zwischen Vätern und Kindern praktizierte Apartheid an. Der glückliche Vater zweier Kinder, der heute im Bregenzerwald lebt, legte seine Interviews und Recherchen vor, die von engagierten Vätern handelt, denen per Gesetz der Kontakt zu den eigenen Kindern verwehrt wird. Schrott erntete auf diesen Artikel ungeheuer viele Reaktionen, zustimmende, aber auch ablehnende, vor allem von feministischer Seite.
Fragwürdige Praxis
In seinem neuen bei Hanser erschienenen Buch "Das schweigende Kind" greift Raoul Schrott dieses hochbrisante und kontroversiell diskutierte Thema auf und gießt es in poetische Form. Im Mittelpunkt steht ein Maler, der um den Kontakt zu seinem Kind kämpft.
Natürlich ist das Buch weit komplexer als seine Reduktion auf die gesellschaftliche Frage des gemeinsamen Sorgerechts oder eine für Schrott verfehlten Judikatur, aber es geht ihm natürlich im Grunde schon darum, einen Finger in die Wunde einer fragwürdigen Praxis zu legen.
Derzeit arbeitet Raoul Schrott an einem Epos, das sich die Zeit vom Urknall bis zur Schrift vorgenommen hat.
Textfassung: Ruth Halle
Service
Hanser Verlag - Das schweigende Kind