Einschnitte bei Abfertigungen

Spanien: Streik gegen Arbeitsmarktreform

Die höchste Arbeitslosenrate in Europa hat viele Familien in Spanien an den Rand der Armut gerückt. Als die spanische Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy vor einigen Wochen eine tiefgehende Arbeitsmarktreform verabschiedete, war der Aufschrei unter Spaniens Gewerkschaftsverbänden groß. Sie kündigten einen Generalstreik an.

Abendjournal, 9.3.2012

Josef Manola aus Madrid

Entlassungen werden erleichtert

Das spanische Abgeordnetenhaus hat eine umstrittene Arbeitsmarktreform verabschiedet. Kernpunkt ist eine drastische Reduzierung der Abfindungen bei Entlassungen. Deswegen wird sie von Gewerkschaften und Opposition abgelehnt.

Künftig können Unternehmen, die über einen Zeitraum von sechs Monaten Umsatzverluste haben, einseitig die Löhne der Arbeitnehmer senken und die Arbeitszeit verlängern. Öffentlichen Einrichtungen werden kollektive Entlassungen erleichtert. Doch Spanien hat mit 22,9 Prozent jetzt schon die höchste Arbeitslosenquote in der EU. Unter Jugendlichen ist jeder zweite ohne Job.

Generalstreik Ende März

Aus Protest gegen Arbeitsmarktreformen wollen die spanischen Gewerkschaften das südeuropäische Land in knapp drei Wochen mit einem Generalstreik lahmlegen. Die Arbeitnehmervertreter kündigten die Demonstrationen am Freitag für den 29. März an, nachdem Gespräche mit der konservativen Regierung keine Einigung über die Reform brachten.