Telekom-Bonuszahlungen werden beleuchtet
U-Ausschuss widmet sich Kursmanipulation
Der Korruptions-Untersuchungsausschuss widmet sich am Dienstag der mutmaßlichen Kursmanipulation bei der Telekom Austria im Jahr 2004. Damals löste ein plötzlicher Anstieg des Aktienkurses in letzter Minute Bonuszahlungen in Höhe von neun Millionen Euro für das Telekom-Management aus.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 13.3.2012
Sundt und Colombo sollen Boni erklären
Ein plötzlicher Anstieg des Kurses der Telekom-Aktie hatte 2004 praktisch im letzten Moment zu Bonuszahlungen für das Management geführt. Und das in der Höhe von mehr als neun Millionen Euro. Zwei damalige Vorstandsmitglieder der Telekom, Heinz Sundt und Stefano Colombo, müssen dazu heute im Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen.
Ex-Finanzchef Schieszler wird nicht aussagen
Ausschussvorsitzende Gabriela Moser will herausfinden, inwiefern die beiden Vorstände davon gewusst haben oder ob sie gar dafür verantwortlich waren. Beide haben von der Kursmanipulation profitiert. Bisher sei der Eindruck entstanden, dass sich die Telekom-Manager am früheren Finanzchef Gernot Schieszler abputzen, sagt Moser, das wolle sie hinterfragen. Schieszler ist in dieser Sache Kronzeuge der Staatsanwaltschaft und wird bis auf weiteres nicht vor dem Untersuchungsausschuss aussagen.
FMA-Chef Pribil ist dritte Auskunftsperson
Als dritte Auskunftsperson ist heute der Chef der Finanzmarktaufsicht, Kurt Pribil, geladen. Die FMA hatte den Kurssprung bei der Telekom-Aktie damals schon sehr kritisch betrachtet. Pribil soll die damalige Einschätzung näher erläutern. Vor allem soll er erklären, welche Konsequenzen er daraus gezogen hat, oder warum es keine gegeben hat.
Nächster Punkt: Telekom-Zahlungen an Parteien
Der frühere Chef der Staatsholding ÖIAG Peter Michaelis, damals Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom, hat im Ausschuss schon eingeräumt, dass man sich die Prüfergebnisse der Finanzmarktaufsicht nicht habe kommen lassen. Am Mittwoch und am Donnerstag geht es mit Telekom-Zahlungen an Parteien und Politiker weiter. Unter anderem wird dazu der frühere ÖVP-Innenminister Ernst Strasser als Auskunftsperson erscheinen.