Höchstgerichte gefordert
E-Control: Strom war 2011 zu teuer
Die Energiepreise für Haushalte in Österreich sind um durchschnittlich 10 Prozent zu hoch, sagt der Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz. Für eine Marktuntersuchung verweigern die Energieversorger der E-Control aber Informationen über ihre Einkaufspreise, jetzt sind die Höchstgerichte am Zug.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 15.3.2012
Preissenkungen nicht weitergegeben
Die Haushaltspreise für Strom und Gas sind ein Ärgernis, stellt E-Control-Vorstand Walter Boltz fest: seit einem halben Jahr müssten die Preise um 10 Prozent günstiger sein.
Denn die Großhandelspreise sind in dieser Zeit deutlich gesunken, dadurch könnte sich ein durchschnittlicher Haushalt bei den Energiekosten 30 bis 40 Euro pro Jahr ersparen. Doch die Energieversorger geben diese Preissenkungen an die Konsumenten nicht weiter, sagt Bolz.
Höchstgerichte am Zug
Eine Marktuntersuchung durch die E-Control wird von den Energieversorgern bisher blockiert. Es gebe ein Verweigerungskartell, so Bolz. Man habe die Höchstgerichte angerufen, da sie keine Daten über die Einkaufskonditionen bekannt geben würden. Die E-Control hofft auf eine Entscheidung bis Ende des Jahres.
Strom bekommt Mascherl
Schon jetzt mehr Transparenz für den Konsumenten bringt die Stromkennzeichnungsverordnung: auf der Stromrechnung muss jetzt aufgelistet sein, aus welchen Quellen der Strom stammt. Das werde über kurz oder lang dazu führen, dass Österreich in praktisch atomstromfrei wird, glaubt E-Control-Chef Boltz - auch ohne Atomstrom-Importverbot.