Anbieterwechsel soll erleichtert werden
Strom ist zu teuer
Die Regulierungsbehörde E-control und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) werfen den Unternehmen vor, dass Strom und Gas zu teuer sind. Die Energiewirtschaft weist das zurück. Der Anbieterwechsel soll jedenfalls erleichtert werden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 7.2.2012
Nicht an Kunden weitergegeben
Die Großhandelspreise für Strom sind laut der Regulierungsbehörde E-control seit Anfang 2009 relativ stabil geblieben. Ganz anders die Strompreise für private Haushaltskunden. Sie sind stark gestiegen. Neben E-control-Chef Walter Boltz kritisiert auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) die Energie-Unternehmen. Die Firmen hätten die Entwicklung im Großhandelsbereich nicht an die Kunden weitergegeben.
Häufiger Wechsel nötig
Die Interessensvertretung der E-Wirtschaft "Österreichs Energie" weist die Vorwürfe zurück. Barbara Schmidt, Generalsekretärin von "Österreichs Energie", spricht von "freiem Wettbewerb". Die Preise würden nach den Kosten den Grundprodukts und sonstigen Kosten kalkuliert. Stromanbieter im Westen etwa seien tendenziell billiger als jene in Ostösterreich, ergänzt ihr Sprecher. Das liege an den sehr guten Gegebenheiten durch die Wasserkraft. Zumeist böten Anbieter für das erste Jahr außerdem Rabatte an, ab dem zweiten Jahr sei es dann wieder teurer und Kunden müssten erneut den Anbieter wechseln, um wieder günstiger Strom zu bekommen. Das machten die wenigsten, so der Sprecher der E-Wirtschaft.
Wechsel erleichtern
Wirtschaftsminister Mitterlehner will den Anbieterwechsel daher noch weiter erleichtern und ihn auf elektronischem Weg ermöglichen. Man müsse allerdings einen Sicherheitsmechanismus einbauen, um allzu kurzfristige Wechsel zu unterbinden.
Schon jetzt gehe der Anbieterwechsel aber sehr einfach, sagt die Sprecherin von Österreichs größtem Stromkonzern, dem Verbund. Der neu gewählte Stromanbieter erledige nämlich alles für die Kunden. Trotzdem hätten im Vorjahr nur rund ein Prozent der Kunden den Anbieter gewechselt.