Umwelteinflüsse als Auslöser vermutet
Neurodermitis bei jedem zehnten Kind
Neurodermitis nimmt zu, mittlerweile ist jedes zehnte Kind betroffen. Warum diese Hauterkrankung mit juckenden und nässenden Ekzemen, immer mehr Kinder – vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter betrifft, ist nicht restlos geklärt. Umwelteinflüsse werden als Auslöser vermutet. Gesichert ist aber, dass Neurodermitis eine genetische Erkrankung ist und definitiv keine Allergie.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 16.3.2012
Genetische Ursachen
Am Anfang der Krankheit steht ein genetischer Defekt, weiß Isidor Huttegger von der Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde in Salzburg. Sind Kinder von Mutter und Vater erblich vorbelastet, bekommen in 60 Prozent der Fälle auch die Kinder diese Erkrankung.
Barriere-Defekt
Die Haut der betroffenen Kinder - vereinfacht ausgedrückt - hat ein Problem mit dem Wasser-Fett-Haushalt, infolge dieses Barriere-Defekts können Stoffe in den Körper eindringen, die zB. zu einer Nahrungsmittelallergie führen.
Spezialisten aufsuchen
Was heißt das jetzt für die betroffenen Eltern und Kinder? Die Eltern werden ermuntert, Spezialisten aufzusuchen. Mit der Diagnose und einer individuellen antientzündlichen Salben-Therapie - die meist das umstrittene Cortison enthält - könne man die quälende Neurodermitis in Schach halten, und die Krankheitsschübe reduzieren.
Keine selbstgestrickten Diäten
Das Leiden der Betroffenen wird, weiß Isidor Huttegger, deutlich gelindert. Denn es ist nicht nur ein körperliches, viele Kinder sind durch die Neurodermitis seelisch unter Druck. Sie fühlen sich als Aussätzige. Der erfahrene Mediziner, warnt daher vor selbstgewählten Neurodermitis-Diäten und dubiosen Behandlungsempfehlungen aus dem Internet.
Aussicht auf Besserung
Die gute Nachricht zum Schluss. Neurodermitis wächst sich in den meisten Fällen später, etwa zu Schulbeginn aus und sind im Erwachsen-Alter Beschwerdefrei.
SERVICE
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