Schusswechsel, Haus umstellt

Nach Toulouse-Anschlag: Verdächtiger gestellt

Auf der Suche nach dem Mörder von sieben Menschen in Südfrankreich hat die Polizei ein Haus umstellt. Ein 24-jähriger Mann hat sich in dem Gebäude verschanzt und der Polizei einen Schusswechsel geliefert. Dabei wurden mehrere Polizisten verletzt. Der Bruder des Verdächtigen wurde festgenommen.

Morgenjournal, 21.3.2012

Hans Woller aus Frankreich im Gespräch mit Christl Reiss

Motiv Rache

Innenminister Claude Guéant, der an den Ort des Geschehens geeilt war, teilte mit, der Mann wolle sich am Nachmittag ergeben. Der Verdächtige habe erzählt, dass er in der Vergangenheit in den Unruhegebieten an der pakistanisch-afghanischen Grenze gewesen sei. Er habe erklärt, dass er zu dem Terrornetzwerk Al-Kaida gehöre, er habe "palästinensische Kinder rächen" und die französische Armee angreifen wollen. Der Verdächtige habe Verbindungen zu Salafisten- und Dschihadisten-Gruppen.

Keine Geiseln

Aus Ermittlerkreisen verlautete, der Mann habe offenbar keine Geiseln. Er zähle zu "den Leuten, die aus Kampfgebieten zurückkommen und immer die Geheimdienste beunruhigen". Weiter hieß es, der Verdächtige sei bereits im Zusammenhang mit den vorhergegangenen Angriffen in Toulouse und Montauban im Visier der Fahnder gewesen. Dann habe die Kriminalpolizei mit einer "sehr wertvollen" Information die Ermittlungen ein wichtiges Stück vorangebracht.

Laut Guéant wurde der Bruder des Verdächtigen festgenommen. Die Mutter sei von der Polizei an den Einsatzort gebracht worden, habe aber nicht Kontakt mit ihrem Sohn aufnehmen wollen.