Warnung Obamas an Nordkorea
Südkorea: Gipfel über Atomsicherheit
US-Präsident Obama warnt Nordkorea vor weiteren Provokationen und fordert die Führung auf, auf den für April geplanten Start eines Satelliten ins All zu verzichten. Die Welt werde sich Provokationen Nordkoreas nicht mehr gefallen lassen, sagte Obama zum Auftakt eines zweitägigen Gipfeltreffens zur Atomsicherheit in Südkorea.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 26.3.2012
Aus Peking berichtet Jörg Winter
Warnung vor Provokationen
Offiziell stehen der Atomstreit mit Nordkorea und dem Iran gar nicht auf der Tagesordnung. Doch schon zu Beginn des Atomsicherheitsgipfels in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul warnt US-Präsident Obama beide Länder vor weiteren Provokationen. An die Adresse des Iran gerichtet meint Obama, die Zeit den Konflikt zu lösen laufe langsam ab, doch sei eine diplomatische Lösung, die dem Iran Zugang zur friedlichen Nutzung der Kernenergie garantiere, nach wie vor möglich.
Die neue Führung in Nordkorea fordert Obama auf, Mut zum Frieden zu haben. Die USA seien gegenüber Nordkorea nicht feindselig eingestellt, man lasse sich von den Machthabern in Pjöngyang aber auch nicht weiter provozieren. Obama: "Es wird keine Belohnungen mehr geben, nur damit die Provokationen aufhören. Diese Tage sind endgültig vorbei. Die nordkoreanischen Führer haben die Wahl", sagt der US-Präsident.
China soll Druck ausüben
Gleichzeitig warnt Obama die Machthaber in Pjöngjang vor dem für April geplanten Satellitenstart. USA, Japan und Südkorea werten das Vorhaben als einen verdeckten Test für eine Langstreckenrakete, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnte und als Bruch des jüngsten Abkommens zwischen den USA und Nordkorea. Das sieht Lebensmittelhilfe an Nordkorea vor im Gegenzug für ein Moratorium von Atom-und Langstreckenraketentests.
Die USA wollen, dass China stärker Druck auf den Verbündeten Nordkorea ausübt. Genau das will Präsident Obama seinem chinesischen Amtskollegen Hu Jintao auf dem Gipfeltreffen in Seoul auch mitteilen. Doch beteuern chinesische Diplomaten stets, dass der Einfluss auf das Regime in Pjöngjang begrenzt sei.
Verhandlungen mit Russland
Bei dem Gipfel in Seoul wollen die USA und Russland außerdem über eine weitere Reduzierung ihres Atomwaffenarsenals verhandeln. Und es soll ein Grundstein gelegt werden für die gemeinsame Bekämpfung von potentiellen Nuklearterroristen und ihren Versuchen an spaltbare Materialien zu gelangen.