Rückzugsappell an Telekom-Sprecherin

Jagdeinladungen: Platter sieht "Diffamierung"

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bestreitet die Jagdeinladungen gar nicht. Doch er bewertet sie anders als die Öffentlichkeit. Platter sieht im mitunter teuren Abschuss von Wild offenbar nur einen Ausflug ins Gebirge, wie ein gemeinsames Wandern oder eine Skitour. So hat es Platter am Abend im ORF Tirol dargestellt.

Morgenjournal, 27.3.2012

"Das kann nicht sein..."

Er sei tatsächlich mit Freunden und wörtlich "Persönlichkeiten" auf die Jagd gegangen, so sagt es der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter in der ORF-Sendung Tirol Heute. Jagdeinladungen werde er keine mehr annehmen, hatte Platter zuvor erklärt. Er sagt aber am Abend: "Es kann nicht sein, dass der Landeshauptmann keine Chance mehr hat, das Freizeitvergnügen im eigenen Land zu verbringen. Ganz gleich ob ich auf den Berg gehe, eine Skitour mache oder ein Jagderlebnis habe. Es kann nicht sein, dass man hier so diffamiert wird."

"Dann kenn' ich mich nicht aus"

Dass Personen, etwa ein Bürgermeister, die Platter die Jagden spendiert hatten, damit auch handfeste eigene Interessen verbunden haben könnten, das sieht der Tiroler Landeshauptmann anders und fühlt sich zu Unrecht verfolgt: "Da werden über Internetforen Dinge behauptet, die teilweise skandalös sind. Aber scheinbar gilt das mehr als wenn ein Landeshauptmann Stellung nimmt." Diese Persönlichkeiten brauchten vom Land Tirol nichts, im Gegenteil wollten diese etwas weiter entwickeln. "Wenn das etwas Anrüchiges ist, kenn' ich mich überhaupt nicht aus", sagt Platter auf Fragen von Georg Laich.

Rückzugsappell an Hakl

Zu den Vorgängen um die Tiroler Nationalratsabgeordnete Karin Hakl nahm Platter ebenfalls Stellung. Die Telekom-Sprecherin der ÖVP im Nationalrat soll für den letzten Wahlkampf 20.000 Euro über den Telekom-Lobbyisten Peter Hochegger bekommen haben. Hakl wollte gegenüber dem ORF-Radio dazu keine Stellungnahme abgeben, zuletzt hat sie die Vorwürfe bestritten. Platter fordert die Abgeordnete auf, ihre Funktion als Telekom-Sprecherin ruhend zu legen, "auch im Interesse der Österreichischen Volkspartei." Heute Dienstag soll die Abgeordnete ein klärendes Gespräch mit Klubobmann Karlheinz Kopf haben, hieß es zuletzt aus der ÖVP.