Seltene Tiefseekorallen getötet

Nachhaltige Katastrophe

Vor zwei Jahren ist im Golf von Mexiko die Ölplattform "Deep Water Horizon" explodiert. 800 Millionen Liter Öl flossen ins Meer, eine ökologische Katastrophe, und zwar eine nachhaltige, wie jetzt ein internationales Forscherteambelegen kann.

Seltene Tiefseekorallen in 1.300 Metern Tiefe wurden durch den Ölfilm getötet. Die sonst prächtigen Korallen sind mit einer braunen Schleim-Schicht bedeckt. Es ist ein tristes Zeugnis der Ölkatastrophe, das Meeres-Biologen und Chemiker elf Kilometer von der Unglückstelle vorgefunden haben.

Sechsmal sind die Forscher mit einem speziell ausgerüstetem Tauchroboter namens "Alvin" abgetaucht, um Korallenteile und Sedimente zu sammeln. Das Ziel der Expedition war es, sagt Helen White vom Haverford College in Philadelphia, eindeutig nachweisen zu können, dass dieser Ölfilm tatsächlich von der Deep Water Horizon stammt und nicht von Tankschiffen oder anderen Umweltsündern.

Und, das scheint ihnen gelungen zu sein. Nachdem Öl nicht gleich Öl ist, sondern ein komplexes Gemisch mit variierenden Bestandteilen, konnten die Wissenschaftler eine Art "Fingerabdruck" des schmierigen Films auf den Korallen zu liefern. Mit diesem Beweis im Hintergrund müssten, so White, Tiefseebohrungen in der Region erneut in Frage gestellt werden. Denn seit einem Jahr sind sie im Golf von Mexiko wieder erlaubt.