Initiative des EU-Parlaments

Mehr Rechte für Fluggäste

Das Europäische Parlament will die Rechte von Passagieren im Flugverkehr ausweiten. Auch bei Naturereignissen wie Vulkanausbrüchen sollen Flugpassagiere nun das Recht auf Kostenersatz erhalten.

Abendjournal, 29.3.2012

Eindeutigere Regeln gefordert

Im April vor zwei Jahren hat ein isländischer Vulkan den Luftverkehr in Europa sechs Tage praktisch lahmgelegt. 100.000 Flüge mussten wegen der Aschewolke gestrichen werden, Millionen Passagiere waren gestrandet. Viele von ihnen streiten noch immer darum, wer für die unplanmäßigen Unterkunftskosten aufkommt - denn es ist nicht geregelt, ob Vulkanasche als außergewöhnlicher Umstand gilt, sagt der ÖVP-Abgeordnete Hubert Pirker: "Daher verlangen wir hier eindeutige Regelungen, dass solche Dinge nicht zulasten der Flugpassagiere gehen, sondern Rückerstattungen erfolgen oder Hotelkosten übernommen werden. Und das rasch ohne Beschwerdewege."

Schadenersatz bei Gepäckverlust

Die Fluglinien sollen also nun stärker in die Pflicht genommen werden. Sie sollen Passagiere umgehend und umfassend informieren - über die Gründe und die Dauer von Flugverspätungen oder Annullierungen, mögliche Reise-Alternativen und auch die Rechte der Konsumenten.

Außerdem soll es bei der Bezahlung von Flugreisen per Kreditkarte keine Aufschläge mehr geben dürfen und Schadenersatz soll auch bei verlorenem Gepäck fällig werden, erklärt der SPÖ-Abgeordnete Jörg Leichtfried. Die Fluglinien sollen für jene Dinge bezahlen, die betroffene Passagiere ersatzweise anschafft müssen.
Die Forderungen des europäischen Parlaments sollen nun von der EU-Kommission in eine neue Passierrechte-Richtlinie eingearbeitet werden, die schon ab kommenden Jahr gelten könnte.

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